
Gerüchte über Apples iPhone-13-Familie kursieren zuhauf und es ist weitgehend klar, wie die neue Serie aussehen und was sie unter der Haube haben wird. Über eines der bisher noch unbekannten Highlights berichtet nun der renommierte Analyst Ming-Chi Kuo.
Zusätzlich zu 4G und 5G: iPhone 13 angeblich mit Leo-Satellitenkommunikation
Ming-Chi Kuo hat in einer Investoren-Notiz, die von Macrumors eingesehen wurde, erklärt, dass die iPhone-13-Serie mit Leo-Satelliten kommunizieren könne. Damit sei es möglich, in Gebieten ohne 4G- und 5G-Empfang weiterhin Empfang zu haben, um etwa zu telefonieren und Nachrichten zu versenden.
Ermöglicht werde die Satellitentelefonie-Funktion durch einen modifizierten X60-Baseband-Chip von Qualcomm, der mit Low-Orbit-Satelliten (Leo) kommunizieren könne. Andere Smartphone-Hersteller warten Kuo zufolge bis 2022, um den X65-Basisbandchip zu übernehmen, der für die Implementierung von Satellitenkommunikationsfunktionen erforderlich sei, so Kuo.
iPhone 13: Satellitenkommunikation wohl via Globalstar
Auch wenn Starlink von Elon Musks SpaceX wohl der bekannteste Anbieter von Leo-Satellitenkommunikation ist, deutet sich an, dass Apple und künftig auch andere Hersteller auf ein anderes Unternehmen setzen dürften. Denn Qualcomm hatte schon im Februar 2021 die Kooperation mit dem Unternehmen Globalstar angekündigt: Der US-amerikanische Chipentwickler verkündete damals, dass der kommende X65-Chip Globalstars Band-n53-Technologie unterstützen werde. Das 3GPP hatte zuvor das Band n53 als 5G-Band genehmigt.

Das Globalstar-Netz für Telefonie und Nachrichten. (Bild: Globalstar)
Laut Kuo sollen Kunden eines Partner-Netzbetreibers den Satellitenkommunikationsdienst von Globalstar auf dem iPhone 13 direkt ohne zusätzliche Verträge oder Zahlungen nutzen können. Kuo ergänzte in seiner Notiz, dass die Leo-Satellitenkommunikation eine Technologie sei, die in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Netzwerkindustrie mit mmWave 5G vergleichbar sei, und Apple beide Technologien nutzen könnte. Weiter erkläre er, dass Apple „optimistisch“ über den Trend der Satellitenkommunikation sei und vor „einiger Zeit“ ein spezielles Team für die Forschung und Entwicklung von Technologien im Zusammenhang mit dieser Technologie eingerichtet habe.
Bloomberg: Satellitenkommunikation per iPhone nur für Notfälle
Während Kuo in erster Linie seine Informationen aus Zuliefererkreisen bezieht, hat er tendenziell wenig Einblicke in den möglichen Funktionsumfang. Hier kommt ein Bericht von Bloomberg ins Spiel: Laut dem gut vernetzten Mark Gurman plant Apple in der Tat eine Satellitentelefonie-Funktion, jedoch sei sie nicht für jegliche Anrufe und Nachrichten vorgesehen. Stattdessen sei sie zunächst für den Einsatz in Notfallsituationen geplant.
Gurman zufolge werde eines der Features „Emergency Message via Satellite“ heißen und als drittes Protokoll neben iMessage und SMS in die Nachrichten-App integriert werden. Damit sei es möglich, Notdienste wie Feuerwehr oder Notarzt zu kontaktieren. Zur Unterscheidung in der App würden sie als graue statt blaue (iMessage) oder grüne (SMS) Sprechblasen angezeigt. Eine weitere Funktion sei dafür konzipiert, größere Katastrophen wie Flugzeugabstürze oder sinkende Schiffe zu melden.
Bloombergs Informationen zufolge sei die Länge der Textnachrichten beschränkt, jedoch sei die Übermittlung von spezifischen Details zum Unglück möglich. Unter anderem könnten neben dem Standort des Nutzers auch Gesundheitsdaten aus der Health-App übertragen werden. Gurmans Quellen gehen davon aus, dass die Funktion noch nicht in diesem Jahr zur Verfügung stehen werde. Beide Funktionen seien außerdem von der Satelliten-Verfügbarkeit und den lokalen Vorschriften abhängig. Sie seien nicht dafür ausgelegt, in jedem Land zu funktionieren.
Die Vorstellung der iPhone-13-Serie wird im September zusammen mit einer neuen Apple Watch Series 7 erwartet. Dann dürften wir auch erfahren, ob Apple sein Smartphone tatsächlich mit Satellitentelefonie ausrüstet. Angesichts dessen, dass Qualcomm die Kooperation mit Globalstar schon angekündigt hatte, ist das Ganze gar nicht so abwegig.
Aktualisiert am 31. August: Weitere Details zum Dienst und der Funktionalität ergänzt.