Im September wird Apple mit hoher Wahrscheinlichkeit vier neue iPhone-14-Modelle vorstellen, von denen zwei Basis- und zwei Pro-Modelle sein werden. Ein Mini-Modell wird es aller Voraussicht nach nicht mehr geben, sondern nur noch Geräte mit 6,1- und 6,7-Zoll-Bildschirmen. In der Vergangenheit unterschieden sich die Pro-Modelle von den etwas günstigeren iPhones vor allem durch bessere Kameras, mehr RAM und bessere Displays. Glaubt man dem als höchst zuverlässig geltenden Analysten Ming-Chi Kuo und Bloombergs Mark Gurman, wird Apple in diesem Jahr zusätzlich unterschiedliche Chips verbauen.
iPhone 14: Nur die Pro-Modelle mit A16-Bionic-Prozessor
Der TF-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo hat sich auf Twitter und Medium zu den nächsten iPhone-Modellen geäußert. Er prognostiziert anhand seiner Informationen aus der Lieferkette, dass nur die Pro-Modelle mit Apples neuem A16-SoC bestückt sein werden, das auf dem kleineren Vier-Nanometer-Verfahren basieren soll. Die Basismodelle sollen weiterhin mit dem A15-Bionic-Chip bestückt sein, der im Fünf-Nanometer-Verfahren gefertigt wird.
Der A15-Bionic wird bereits in den aktuellen iPhone-13-Modellen verbaut. Für Apple wäre es ein Novum, seine neue Modellgeneration nicht mit einer neuen Prozessorgeneration auszustatten. Sicher: Die A15-Chips sind äußerst performant, jedoch würden die iPhone-14-Modelle tendenziell keinen großen Leistungsschub im Vergleich zum Vorgänger erhalten. Ein Grund für Apples mutmaßliche Entscheidung dürfte in den weiterhin anhaltenden Halbleiterengpässen zu finden sein, jedoch meint Ming-Chi Kuo, dass Apple mit dieser Entscheidung seinen Umsatz ankurbeln könnte.
Ming-Chi Kuo: Auch künftige Pro-Modelle mit besserem Chip
Ming-Chi Kuo schreibt in seinem Medium-Beitrag, dass Apples Entscheidung rein wirtschaftlicher Natur sei: Er geht davon aus, dass der Anteil der Auslieferungen der kommenden High-End-Modelle im zweiten Halbjahr 2022 auf 55 bis 60 Prozent erhöht werden könne – gegenüber 40 bis 50 Prozent in den vergangenen Jahren. Sprich: Kund:innen würden wegen des neueren Chips eher auf die Pro- als die Basis-Modelle wechseln. Da die Geräte um einiges teurer sind, würde damit auch der Umsatz Apples steigen.
Der Analyst prognostiziert weiter, dass Apple die jeweils leistungsfähigsten Prozessoren in Zukunft ausschließlich in den High-End-Modellen des iPhones verbauen werde. Auf diesem Wege werde ein höherer Lieferanteil der iPhone-Pro-Modelle die Regel sein.
Falls Ming-Chi Kuo richtig liegt, wäre es das Ende der Zeit, in der eine ganze iPhone-Reihe mit demselben neuen Chip ausgestattet war. Vollkommen überraschend wäre dieser Schritt nicht, schließlich geht Apple bei den iPads ähnlich vor: Die teureren Modelle verfügen über die gleichen Chips der M-Reihe, wie sie in den Macs eingesetzt werden, während die günstigeren iPad-Modelle weiterhin mit iPhone-Prozessoren bestückt sind.
Dennoch: Wie 9 to 5 Mac schreibt, wäre es das erste Mal seit fast einer Dekade, dass Apple seine iPhone-Modelle nach der Art der verbauten Prozessoren unterscheidet. Das letzte Mal hatte Apple 2013 das iPhone 5S mit dem A7-Chip bestückt, während das günstigere iPhone 5C den ein Jahr alten A6-Chip erhielt.
Alle iPhone-14-Modelle mit 6 Gigabyte RAM
Weiter meint Ming-Chi Kuo, dass alle neuen iPhone-Modelle sechs Gigabyte RAM erhalten werden. Bei den Basisgeräten hatte Apple zuletzt vier Gigabyte RAM verbaut. Unterschiede gebe es dennoch: So sollen die Pro-Versionen mit A16-SoC schnelleren DDR5X-RAM an Bord haben, während das iPhone 14 und 14 Max mit DDR4X-RAM versehen würden. Durch das Plus an Arbeitsspeicher könnten sich die kommenden Basismodelle auch ein wenig in Sachen Leistung vom iPhone 13 abheben.
Ming-Chi Kuo bestätigte auf Twitter zudem erneut, dass Apple in diesem Jahr das Mini durch ein größeres Basismodell ersetzen werde. Dem Namensschema folgend, sollen die kommenden Geräte iPhone 14 und iPhone 14 Max sowie iPhone 14 Pro und 14 Pro Max getauft werden. Weitere Berichte und Prognosen zu den iPhone-14-Modellen findet ihr in unserem Round-up.
Artikel aktualisiert am 6. Juli.