iPhone 16 Pro im Ersteindruck: Die neue Kamerasteuerung macht den Unterschied
Mit dem iPhone 16 und 16 Pro erneuert der Hersteller seine Smartphone-Familie. Wir haben für euch die größten Änderungen zum iPhone 15 Pro (Max) herausgesucht, die bei der Nutzung einen Unterschied machen.
Camera Control macht das iPhone 16 mehr denn je zur vielseitigen Kamera
Die auffälligste Neuerung, die Apple schon auf dem Event hervorgehoben hat, ist die sogenannte „Camera Control“ oder Kamerasteuerung: Der unscheinbare „Knopf“ an der Gehäuseseite unter der „Seitentaste“ ist im Grunde ein winziger Trackpad, mit dem ihr nicht nur die Kamera aktivieren könnt, sondern dient zur umfangreichen Steuerung inklusive Auswahl der Vergrößerungsstufen, aber auch diverser Kamerafunktionen.
Ein Druck auf die Taste aktiviert die Kamera, ein weiterer Druck schießt gleich ein Foto. Das war mit der Aktionstaste auch schon möglich. Ein sanfter Druck auf die Taste öffnet viele weitere Möglichkeiten: So könnt ihr mit einem Wisch nach links oder rechts ein- und auszoomen. Ein leichter Doppeltap liefert eine große Auswahl an Funktionen wie Blendeneinstellung, Filter und mehr, ohne umständlich auf dem Touchscreen durch die Einstellungen zu navigieren. Sprich: die Kamerataste bringt umfangreiche Einstellungsoptionen direkt auf den Zeigefinger.
Was früher bei Apple undenkbar war: Ihr könnt sogar die Standard-App ändern. In den Kameraeinstellungen könnt ihr auswählen, welche Kamera-App mit der Taste geöffnet werden soll. Das dürfte nicht nur für Kreative oder Influencer praktisch sein, sondern potenziell auch für Profis, die das iPhone für Aufnahmen verwenden. Neben Instagram, Snapchat oder Tiktok lassen sich mit einem Fingerzeig auch Halide oder Black Magic Camera starten und steuern.
Es würde mich nicht wundern, wenn bald erste Android-Hersteller eine ähnliche Funktion nachliefern würden. Sicher: Sony bietet bei seinen Xperia-Modellen schon seit längerer Zeit einen Auslösebutton an, was Apple hier verbaut, ist eine gänzliche andere Dimension.
iPhone 16 Pro: Größere Displays, mehr nutzbare Fläche
Für Menschen mit kleineren Händen und Fans des iPhone Mini weniger erfreulich, aber für andere positiver zu bewerten, sind die neuen Größen der Pro-Modelle. Durch die neuen Bildschirmgrößen unterscheiden sich die neuen Pro-Modelle in diesem Bereich stärker von den neuen Basis-iPhones, während Apple sie in anderen Bereich wie der Kamerasteuerung, Aktionstaste, Arbeitsspeicher und Prozessor wieder näher zueinander gebracht hat.
Das Display des kleineren Pro-Modells misst nun 6,3 Zoll und das große 6,9 Zoll gegenüber 6,1 und 6,7 Zoll. Dabei hat Apple durch noch schmalere Displayränder versucht – die im direkten Vergleich wirklich sichtbar dünner sind –, die Geräte nicht merklich zu vergrößern. So sind sie zwar etwas länger als die iPhone 15 Pros, aber nicht breiter oder dicker.
Die ausgezeichnete Bildschirmqualität hat sich derweil nicht geändert: Sie sind genauso hell wie die Vorgänger und unterstützen eine dynamische Bildwiederholrate von einem bis 120 Hertz, was sich positiv auf die Bedienung und die Akkulaufzeit auswirkt. Neu ist hingegen, dass der Bildschirm des iPhone 16 Pro auf bis zu einen Nit herunter geregelt werden kann, was besonders im Always-on- oder im Standby-Modus Energie spart.
A18 (Pro): Mehr (KI) Leistung und potenziell längere Updates
Nicht zu unterschätzen ist auch der Leistungssprung, die mit den A18-Prozessoren Einzug halten: In Benchmarks zieht der neue Chip in Sachen CPU-, GPU- und KI-Leistung klar am A17 Pro des iPhone 15 Pro vorbei. Am deutlichsten wird der Leistungssprung im KI-Benchmark. Hier positioniert sich der A18 Pro mit 43.941 Punkten klar vor dem A 17 Pro, der einen Wert von 31.039 Punkte schafft. Die hohe Rechenleistung der Neural-Engine der Pro-iPhones ist laut Apple erforderlich, um künftig Apple Intelligence direkt auf den Geräten laufen zu lassen.
Im Gespräch mit Apple fragte t3n, ob es durch die hohe Leistung denkbar sei, den Updatezeitraum der iPhones zu erhöhen. Der Hersteller gibt zwar keine konkreten Updateversprechen, aber in der Regel bekommen sie für einen Zeitraum von sechs Jahren neue iOS-Versionen. Laut Apple könnten die neuen Modelle möglicherweise länger aktualisiert werden, wobei man sich nicht darauf festnageln lassen wollte.
iPhone 16 Pro: Weitere Erkenntnisse im Test
Da die neuen iPhones erst wenige Stunden zum Testen in der Redaktion sind, konnten wir uns weder mit der Kamera näher auseinandersetzen noch Vergleichsfotos mit dem Vorgänger und Googles Pixel 9 Pro (Test) erstellen. Dies wird in einem bald erscheinenden Test näher ausgeführt.
Ebenso setzen wir uns mit der angeblich besseren Laufzeit des 16 Pro Max auseinander und schauen, ob der kabellose 25 Watt Magsafe-Ladepuck das Gerät wirklich schneller lädt.
Bislang mutet das iPhone 16 Pro nach einer sanften Modellpflege an, mit denen der Hersteller seine Modellfamilie nicht nur auf die KI-Ära vorbereitet, sondern das iPhone mehr denn je zu einer universell und komfortabel einsetzbaren Kamera macht. Nach den ersten Eindrücken und Benchmarks deutet sich an, dass das neue Pro-Modell in einigen Punkten im Vergleich zum Vorgänger sicht- und spürbar aufgewertet wurde. Wer aber ein iPhone 15 Pro (Max) besitzt, muss nicht auf Teufel komm raus das neue Modell zulegen. Das sagte Apple sogar selbst in einem Briefing: die neuen Geräte richten sich eher an Besitzer:innen eines älteren iPhones. Wer etwa ein iPhone 11, 12 oder 13 besitzt, wird die Unterschiede sehen und spüren.