Am letzten Wochenende fand das Bonnaroo Festival in Coffee County in den USA statt. Rund 80.000 Menschen tanzten dort zu Livemusik. Doch während die Festivalbesucher ausgelassen feierten, sorgte eine Funktion auf ihren iPhones für unerwünschte Aufregung.
Ein neues Feature von Apple, die Unfallerkennung, führte dazu, dass Menschen auf der Tanzfläche unbeabsichtigt den Notruf wählten, wie WKRN berichtet.
Aktuelle iPhones verfügen über eine Sensortechnologie, die sehr schnelle Bewegungen, wie abruptes Stoppen, erkennt. Wenn das Gerät der Meinung ist, dass der Nutzer in einen Unfall verwickelt sein könnte, wird automatisch der Notruf gewählt.
Um den Fehlalarm zu verhindern, erscheint ein Prompt auf dem Bildschirm, über den der Besitzer den Notruf abbrechen kann. Jedoch gestaltet sich das Erkennen dieses Prompts auf der überfüllten Tanzfläche wohl äußerst schwierig.
iPhone-Fehler: Probleme für die Notrufzentrale
Das unerwartete Problem führte zu einer erhöhten Belastung für die örtliche Notrufzentrale. Ersthelfer mussten sicherstellen, dass die Anrufer tatsächlich nicht in einer ernsthaften Gefahrensituation steckten.
Dadurch dauerte es einige Zeit, bis alle Anrufe bearbeitet wurden, in der Zwischenzeit wurden wichtige Ressourcen in Anspruch genommen. Scott LeDuc, Leiter der Notrufzentrale in Coffee County, erklärte: „Wenn jemand die Notrufnummer 911 wählt, müssen wir den Anruf entgegennehmen und sicherstellen, dass wir alle Protokolle durchgehen, um sicherzustellen, dass alle in Sicherheit sind, bevor wir den Anruf beenden.“
Trotz dieser Herausforderungen konnten jedoch alle echten Notrufe erfolgreich entgegengenommen werden.
Schnelle Reaktion und Lösung für das iPhone-Problem
LeDuc handelte schnell, um das Problem einzudämmen: Er versandte eine Benachrichtigung an iPhone-Besitzer in der Gegend, in der er darum bat, die Funktion der Unfallerkennung während des Festivals auszuschalten. Durch diese Maßnahme gelang es, die Anzahl der irrtümlichen Notrufe um 40 bis 60 Prozent zu reduzieren.
Apple wollte helfen
Als Apple von den Vorfällen erfuhr, bot ein Mitarbeiter des Unternehmens seine Unterstützung an, um vor Ort die Situation in den Griff zu bekommen. Scott LeDuc lehnte das Angebot jedoch ab, da er die Situation bereits unter Kontrolle hatte.
Die Unfallerkennung auf iPhones kann in bestimmten Situationen zu ungewollten Notrufen führen, insbesondere in überfüllten Umgebungen wie auf Festivals. Es ist wichtig, dass Nutzer sich bewusst sind, wie diese Funktion arbeitet, und sie in solchen Situationen möglicherweise vorübergehend ausschalten.
Gleichzeitig sollten Festivalveranstalter sicherstellen, dass Besucher über die potenziellen Auswirkungen dieser Technologie informiert sind. Durch eine Kombination aus Sensibilisierung, effektiver Kommunikation und individueller Verantwortung kann gewährleistet werden, dass solche Fehlalarme minimiert und die Sicherheit aller Festivalbesucher gewährleistet wird.