Anzeige
Anzeige
Fundstück

Irland testet bedingungsloses Grundeinkommen – für Künstler, Schriftsteller und Architekten

2.000 irische Kunstschaffende erhalten in den nächsten drei Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen – das allerdings, insbesondere in Dublin, kaum für die Miete reicht. Das Pilotprojekt soll die Schäden der Coronapandemie für die Kunst abfedern helfen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
2.000 Kunstschaffende erhalten drei Jahre lang 1.300 Euro im Monat – vor Steuern. (Bild: Photo Veterok/Shutterstock)

In einigen Ländern, darunter auch in Deutschland, testen verschiedene Initiativen und Projekte, wie sich ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die Bezieher:innen der finanziellen Unterstützung auswirkt.

Anzeige
Anzeige

Ein längeres Experiment in Finnland vor einigen Jahren zeigte etwa, dass sich der Geldsegen insbesondere positiv auf die Psyche auswirkt. Besondere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt konnten hingegen nicht gemessen werden.

Bedingungsloses Grundeinkommen in Irland

Irland startet jetzt einen weiteren Versuch eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Geld soll insbesondere Kunstschaffenden zugutekommen, die während der Coronapandemie besonders gelitten haben.

Anzeige
Anzeige

Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt verspricht den 2.000 per Losverfahren ausgewählten Personen 325 Euro pro Woche. Die irische Regierung stellt dafür 25 Millionen Euro bereit.

Nützt das Grundeinkommen der Gesellschaft?

Ziel des wissenschaftlich begleiteten Versuchs ist, herauszufinden, ob ein solches Grundeinkommen der Gesellschaft nützt. Außerdem steht auch im Fokus der Untersuchungen, inwieweit sich die Arbeit der Künstler:innen verändert.

Anzeige
Anzeige

Neben visuellen Künstler:innen werden Musiker:innen, Filmschaffende, Schriftsteller:innen, Schauspieler:innen, Tänzer:innen, Zirkuskünstler:innen und Architekt:innen ausgewählt. Wieviel Geld sie ohnehin schon hatten, spielte bei Bewerbung und Auswahl keine Rolle.

Erfolgreicher im Job: Diese Apps helfen bei der Karriere Quelle: Mockuphone

Neben Lob für die Aktion von Seiten von Vertreter:innen der Branche gibt es aber auch zahlreiche Kritikpunkte. So müssen die Empfänger:innen des Grundeinkommens Steuern zahlen. Nebentätigkeiten dürfen zwar weiter verfolgt werden, sie fließen aber in die Bewertung ein.

Anzeige
Anzeige

Geld reicht kaum für die Miete

Zudem dürfte das Geld, rund 1.300 Euro, kaum für die Miete reichen – gerade in der Hauptstadt Dublin, wie ein Drittel der Grundeinkommen-Berechtigten lebt. Dort ist etwa eine Wohnung von 70 Quadratmetern kaum für unter 2.000 Euro zu haben, wie die taz berichtet.

Wenig begeistert dürften auch jene 1.000 Kunstschaffenden sein, deren Bewerbung nicht erfolgreich war und die jetzt als Kontrollgruppe dienen. Allerdings mit der Aussicht, dass bei einer positiven Bewertung des Projekts nach drei Jahren weitere Kunstschaffende in den Genuss eines Grundeinkommens kommen könnten.

Irland gibt wenig für Kunst und Kultur aus

Manch Kritiker:in ist dennoch eher geneigt, eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für Kunst und Kultur insgesamt zu fordern, damit alle Künstler:innen in den Genuss von mehr Geld kommen. In Irland werden dafür 0,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufgewendet. In Deutschland sind es dagegen 0,43 Prozent.

Anzeige
Anzeige

Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen würde Irland einer Studie zufolge bis zu 50 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Die Menschen würden dann je nach Modell 1.000 bis 1.200 Euro pro Monat bekommen. Es müssten allerdings auch das Steuer- und Gesundheitssystem stark angepasst werden, schreibt die Irish Times.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige