
Auf der ISS hat jetzt wieder ein Nasa-Astronaut das Kommando. (Foto: 3Dsculptor / Shutterstock)
An Bord der ISS hat es einen Befehlswechsel gegeben. Der Roskosmos-Kosmonaut Anton Shkaplerov übergab das Kommando über die Internationale Raumstation an den Nasa-Astronauten Thomas Marshburn.
Während der Übergabe erwähnte der Kosmonaut laut des Journalisten Eric Berger auch kurz die Spannungen auf der Erde, die durch die Invasion seines Heimatlandes in der Ukraine verursacht wurden. „Die Interaktionen wirkten zu 100 Prozent echt und freundlich“, schrieb Berger bei Twitter.
Krieg auf der Erde, Frieden im All
Für die internationale Raumfahrt ist die Zusammenarbeit der auf der Erde sonst oft in entgegengesetzte Richtungen agierenden Ländern Russland und USA von großer Bedeutung. Die Partnerschaft wurde in den vergangenen Wochen auf eine harte Probe gestellt, ist bisher aber intakt geblieben. Zuletzt gab es immer wieder Befürchtungen, dass der russische Angriff auf die Ukraine die mehr als vier Jahrzehnte andauernde Zusammenarbeit, die immerhin schon den kalten Krieg überstanden hat, endgültig beenden könnte.
So rosarot wie die Übergabe auf der ISS ablief, ist das Verhältnis zwischen den beiden Raumfahrtnationen allerdings nicht. Erst Anfang März geriet der russische Roskosmos-Chef Dmitri Rogozin mit dem ehemaligen ISS-Kommandanten und US-Astronauten Scott Kelly aneinander. Grund für den Streit war unter anderem ein Video, das einen Arbeiter zeigt, der die britische, die japanische und die US-amerikanische Flagge auf einer Sojus-Trägerrakete überklebt. Rogozin twitterte damals, dass er finde, dass die Rakete ohne diese Flaggen schöner aussehen würde. Nicht unbedingt der beste Weg, um die ohnehin angespannte Lage zu verbessern. Gut, dass Rogozin und Kelly ihre Meinungsverschiedenheiten am Boden austragen. Auf der ISS scheint zumindest nach wie vor Frieden zwischen Russen und Amerikanern zu herrschen.