Nach verstörendem ISS-Video: Russland will keinen Nasa-Astronauten zurücklassen

Ein Videozusammenschnitt der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, der vom russischen Staatsmedium Ria Novosti veröffentlicht worden war, hatte zuletzt allerdings Besorgnis bei einigen US-Medien ausgelöst: Der Clip, der für internationales Aufsehen gesorgt hat, impliziert unter anderem, dass die russische Besatzung Vande Hei auf der Raumstation zurücklassen würde.
Jetzt hat sich Roskosmos über die russische Nachrichtenagentur Tass zu Wort gemeldet – und die Befürchtungen abgeschmettert.
Tass zitiert die Presseabteilung der Raumfahrtbehörde, die in einem Statement verlauten lässt, dass die Sicherheit der ISS-Besatzung immer höchste Priorität gehabt habe. Und: Mark Vande Hei werde „am 30. März zusammen mit den russischen Astronauten Anton Shkaplerov und Pyotr Dubrov im Raumschiff Sojus MS-19 nach Hause fliegen“. Die drei Männer werden mit der russischen Raumkapsel wie bei vergangenen Sojus-Landungen in Kasachstan ankommen.
Damit schlägt die Pressestelle von Roskosmos eine ähnlich diplomatische Richtung wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa ein, die zuletzt nicht auf das Video eingegangen war, sondern verlauten ließ: „Die Nasa arbeitet weiterhin mit all ihren internationalen Partnern, einschließlich des staatlichen Raumfahrtunternehmens Roskosmos, zusammen, um den sicheren Betrieb der Internationalen Raumstation zu gewährleisten.“
Im Statement der russischen Raumfahrtbehörde heißt es allerdings auch, Roskosmos habe „nie einen Zweifel an seiner Zuverlässigkeit als Partner aufkommen lassen“. Eine Aussage mit Beigeschmack: Zwar hatte Roskosmos-Chef Dmitri Rogozin den Videoclip auf seinem Telegramkanal zusammen mit einer Nachricht von RIA Novosti geteilt, die das dargestellte Szenario eindeutig als Scherz bezeichnet, auf Twitter provoziert er allerdings weiter. Rogozin beschimpft dort unter anderem den ukrainischen Präsidenten als „Bastard“, droht im Streit mit einem amerikanischen Ex-Astronauten mit dem „Tod der ISS“.
Nicht immer bleibt es dabei bei wüsten Beschimpfungen und politischen Parolen: In einem Video zeigt der Roskosmos-Chef, wie auf der Sojus-Trägerrakete die Flaggen einiger Länder, überklebt werden. Auch ein Satelliten-Start für das britische Kommunikationsinfrastruktur-Unternehmen Oneweb wurde, wie unter anderem The Verge berichtet, Anfang März nicht durchgeführt, nachdem das Unternehmen und die britische Regierung nicht auf Forderungen Rogozins eingegangen waren.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team