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„Hau ab, du Idiot!“: Roskosmos-Chef legt sich mit US-Astronauten an

Der russische Roskosmos-Chef Dmitri Rogozin dreht im roten Bereich: Nach Zerstörungsvideos der ISS und Flaggenübermalung streitet er sich jetzt derb mit Ex-Astronauten der USA.

2 Min.
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Roskosmos-Chef Dmitri Rogozin bei einer Pressekonferenz im Februar 2022. (Foto: Vera Larina/ Shutterstock)

Die Gräben zwischen den Weltraumagenturen Nasa und Roskosmos vertiefen sich: Der mehrfache Kommandant der ISS, Scott Kelly, geriet nun in ein Wortgefecht mit Roskosmos-Chef Rogozin. Das Ungemach begann mit einem Video, das der russische Hardliner bei Roskosmos anfertigen ließ. Dort sieht man, wie zwei Kosmonauten den US-Astronauten Mark Vande Hei auf der ISS zurücklassen. In der Folge koppelt sich der russische Teil der Station ab, der Rest stürzt ab und verglüht. Die internationale Raumfahrt-Szene war entsetzt. Vande Hei befindet sich zurzeit tatsächlich auf der ISS und ist auf den Heimtransport mit der angedockten Sojus-Kapsel angewiesen. Nun legte Rogozin nach und erhielt eine harte Reaktion vonseiten der Amerikaner.

Übermalte Flaggen auf der Sojus-Rakete

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Rogozin twitterte am 2. März, das Baikonur-Startteam habe beschlossen, die Sojus-Trägerrakete sehe ohne die Flaggen einiger Länder schöner aus. Im Video sieht man Arbeiter, die die britische, die japanische und die US-amerikanische Flagge überkleben. Dem Ex-Astronaut Scott Kelly riss daraufhin die Hutschnur: „Ohne diese Flaggen und ohne den Austausch mit diesen Ländern ist euer Raumfahrtprogramm einen Dreck wert. Vielleicht findest du dann einen Job bei McDonald’s, sofern es McDonald’s in Russland überhaupt noch gibt.“

Rogozin eskaliert Streit weiter

„Hau ab, du Idiot! Sonst geht der Tod der ISS noch auf dein Konto“, antwortete der Chef von Russlands Raumfahrtagentur dem ehemaligen ISS-Kommandeur. Die Unterhaltung auf Russisch soll heftig weitergegangen sein, berichten Beobachter. Rogozin blockierte Scott daraufhin und schränkte die Kommentarfunktion ein. In der Folge erhielt Scott Zuspruch von seinem Kollegen Garett Reisman: „Rogozin war schon immer ein Narr. Jetzt verwundet er Roskosmos tatsächlich tödlich und schließt eine der wenigen verbliebenen Währungsquellen für Russland.“

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Hardliner Rogozin spricht von faschistischem Putsch in der Ukraine

Rogozins letzter Tweet spricht von einer Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine, von einem faschistischen Putsch 2014 und einer Wiederherstellung „der historisch begründeten Zusammenarbeit zwischen Roskosmos-Unternehmen und Unternehmen, die in der Ukraine verbleiben“. Er bezeichnet die ukrainische Regierung als „Gauner“ und Präsident Selenskyj als „Bastard“. Rogozin hat laut Wikipedia das Buch „Volksfeind“ verfasst, in dem er große Teile der Ukraine als „Stammterritorium der russischen Nation“ ansieht.

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Kantenhuber

Naja, das verwundert nicht weiter, wenn man sich anschaut, wie in Moskau diverse Autokorsos mit aufgemaltem „Z“ auf den innerstädtischen Boulevards abhalten werden und die Fahrer aggressive Sprüche skandieren. Aggressiver geht es nicht mehr – das ist die Neue Rechte, die die Welt schon von ihnen für erobert hält.

Rogozin ist nur einer von vielen.
Aber jetzt zeigt sich ja recht deutlich, dass der Anspruch dieser Leute, die mit Putin die russische Regierung immer stärker gekapert haben, nicht aufgeht. Vielmehr wird sichtbar, dass die vorgebliche Weltmacht Russland sich massiv verhoben hat und seinen eigenen Wunschvorstellungen aufgesessen ist.

Rogozin ahnt vermutlich schon, dass seine Position über kurz der Vergangenheit angehören wird. Das russische Raumfahrtprogramm wird weiter gehen, aber ohne diese Rabauken von Putins Gnaden.

Und auch die Neue Rechte in Russland ist – wie anderswo – nur eine kleine, lautstarke Minderheit, die behauptet, die Meinung der Mehrheit zu vertreten, ohne sich dafür jemals auch nur annähernd mit legalen Mitteln die Legimitation dafür von den Bürgern abgeholt zu haben. Nichts davon ist die Wirklichkeit.

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