Anzeige
Anzeige
News

Warum die Nasa ihren Müll in den Pazifik wirft

Die Raumfahrtbehörde Nasa hat angekündigt, dass die Internationale Raumstation (ISS) bis Ende 2030 außer Dienst gestellt wird; sie soll als Weltraumschrott in den Pazifik stürzen. Aber warum eigentlich?

Von Hannah Klaiber
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Ausrangierte Satteliten und Raketen entsorgt die Nasa in der Regel im Pazifischen Ozean. (Foto: Shutterstock)

Dasselbe Schicksal, das Anfang 2001 die russische Raumstation Mir ereilte, soll binnen des nächsten Jahrzehnts also auch die ISS einholen: Sie wird ihre letzte Ruhe auf dem Raumschifffriedhof Point Nemo finden. Rund 263 Weltraummüllteile haben die Vereinigten Staaten, Russland, Japan und Europa seit 1971 dort abgeladen. Point Nemo liegt zwischen Neuseeland und Südamerika, in einem Teil des Pazifiks, der sich weit entfernt von menschlichem Lebensraum befindet und zudem innerhalb des Südpazifikwirbels liegt, dessen Strömung die Anzahl der Lebewesen in dieser Region stark beschränkt.

Wieso muss der Ozean als Müllhalde herhalten?

Anzeige
Anzeige

Auch wenn das Vermüllen des Meeres durch Weltraumschrott sicherlich nicht nachhaltig ist, birgt es doch einen großen Vorteil gegenüber der Alternative: Das Versenken von Raumfahrzeugen in einem abgelegenen Teil des Ozeans reduziert die Trümmer im Weltraum. Diese würden sonst wie viele andere ausrangierte Satelliten unbeaufsichtigt in den Tiefen des Weltraums herumtreiben, was im schlimmsten Fall zu Kollisionen mit anderen Satteliten führen könnte, wenn diese in derselben Umlaufbahn treiben. 

Nach Angaben der Nasa umkreisen derzeit mehr als 23.000 Trümmerteile, die größer als zehn Zentimeter sind, die Erde. Wenn diese Zahl weiter wächst (was angesichts des immer weiter fortschreitenden technologischen Fortschritts und somit der Zahl der entsendeten Satteliten höchst wahrscheinlich ist), müssen sich Raumfahrtbehörden langfristig jedoch etwas anderes einfallen lassen, um der Masse an Weltraumschrott gerecht zu werden. 

Anzeige
Anzeige

Nasa: So kontrolliert sie die Entsorgung von Weltraumschrott

Eine Entsorgung, wie sie der ISS bevorsteht, muss natürlich äußerst kontrolliert erfolgen und erfordert daher präzise Berechnungen der Flugbahn – schließlich wäre es verheerend, wenn der Weltraumschrott nicht am eigentlichen Zielort auf die Erde aufprallt, sondern womöglich Lebewesen oder Bauwerke trifft.

Anzeige
Anzeige

Lottie Williams wurde von einem winzigen Raketenteil getroffen

Tatsächlich ist das höchstwahrscheinlich schon einmal geschehen: Im Jahr 1997 stürzte ein ausgedienter Nasa-Satellit in die Erdatmosphäre, wobei die Chance, jemanden zu treffen, bei 1 zu 3.200 lag. Leider war diese eine Chance Lottie Williams aus Tulsa, Oklahoma, die von einem Teil der Delta-II-Rakete getroffen wurde, als sie durch einen Park spazierte. Verletzungen trug sie nicht davon – das Metall war nur wenige Zentimeter groß. Aber Lottie Williams ging in die Geschichte der Raumfahrt ein. Und das, obwohl die Nasa den Vorfall nie offiziell bestätigte.

Und dennoch kalkulieren Raumfahrtagenturen nun sehr sorgfältig, wo sie ein Raumfahrzeug aus der Umlaufbahn werfen, damit es an der gewünschten Stelle wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Durch die Hitze, die beim Sturz entsteht, wie auch dem Druck, den der Eintritt in die Erdatmosphäre erzeugt, werden die Wrackteile in kleinere Müllstücke zerlegt, die dann ohne größere Gefahr ins Meer fallen können.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige