Dank der sinkenden Inzidenzen denken viele Menschen langsam wieder über Fernreisen und Urlaube nach – aber wer will schon Malle oder Sylt, wenn man die ISS haben kann?
Nasa sucht 2 Privatpersonen, die auf die ISS wollen
Wie die Nasa auf ihrer Website bekannt gegeben hat, will die US-amerikanische Weltraumbehörde zwei Privatpersonen jeweils einen ungefähr zweiwöchigen Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS ermöglichen. Der erste Besuch soll irgendwann zwischen Herbst 2022 und Mitte 2023 stattfinden, der zweite dann in der zweiten Jahreshälfte 2023. Der genaue Zeitraum ist abhängig von den geplanten Raketenstarts. Bewerbungen nimmt die Nasa noch bis zum 9. Juli entgegen.
Auch wenn die Hauptaufgabe der Weltraumtouristinnen oder -touristen darin bestehen dürfte, den professionellen Astronautinnen und Astronauten nicht im Weg herumzuschweben – gänzlich zum Nichtstun werden sie nicht verdammt sein. Die Nasa sieht für sie „Aktivitäten im Labor oder einer kommerziellen Struktur, die daran angeschlossen ist“ vor.
Für das Weltraumtourismusprogramm arbeitet die Nasa mit privaten Unternehmen zusammen. Über sie läuft auch die komplette Abwicklung inklusive Anreise. Die Nasa selbst sorgt für den Rest: Verpflegung, Unterbringung inklusive Schlafsack, Bekleidung, Hygieneprodukte – und Büromaterial. Bei einem Basispreis – exklusive Verpflegung und sonstiger Ausrüstung – von zehn Millionen US-Dollar gibt es hoffentlich wenigstens einen schicken Kugelschreiber dazu. Ohne weiteren Aufpreis erhalten die Weltraumurlauber immerhin rund zwölf Gigabyte Downlink-Trafficvolumen am Tag, um E-Mails nach Hause zu schreiben oder ihre sozialen Kanäle mit Weltraumspam zu fluten.
Weltraumtourismus als lukrative Einnahmequelle
Der Weltraumtourismus ist für die Nasa eine attraktive Einnahmequelle. Durch derartige Programme und die enge Zusammenarbeit mit privaten Weltraumunternehmen wie Elon Musks SpaceX oder Jeff Bezos’ Blue Origin kann die Weltraumbehörde Kosten einsparen. Das ermögliche es, „sich auf die Artemis-Mission zum Mond und den Mars zu konzentrieren, und derartige Lower-Earth-Orbit-Missionen für das Training zu nutzen“.
Aber auch die privaten Unternehmen setzen auf den Weltraumtourismus, um ihre Kassen zu füllen. So hat erst kürzlich eine unbekannte Person 28 Millionen Dollar für eine zehnminütige Stippvisite ins All an der Seite von Jeff Bezos bezahlt.