Was IT-Fachkräfte wirklich wollen: Gehalt allein reicht nicht für Mitarbeiterbindung
In kaum einer Branche sind die Gehälter flächendeckend so hoch wie in der IT. Dennoch bleibt die Wechselbereitschaft von IT-Fachkräften insgesamt hoch. Und das hängt vielerorts damit zusammen, dass sie sich von einem Wechsel eine Lohnerhöhung versprechen. Zu diesem Ergebnis kommt der „IT-Gehaltsreport 2023“ des Personaldienstleisters Hays. Die Techexperten rechnen mit rund 20 Prozent mehr Gehalt bei einem Jobwechsel. Und dennoch zeichnet sich in der Studie ab, dass ein hohes Gehalt allein kein Garant für Loyalität ist.
Wechselbereitschaft hoch – trotz hoher IT-Gehälter
Obwohl Techfachkräfte im Vergleich zu anderen Berufstätigen zu den Top-Verdienenden in Deutschland gehören, sind laut der Befragung nicht einmal vier von zehn Befragten zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer aktuellen Vergütung. Tatsächlich wären sogar drei von vier der befragten IT-Beschäftigten ohne Personalverantwortung sofort bereit, für eine bessere Bezahlung den Arbeitgeber zu wechseln. Die Messlatte ist jedoch hoch: Mit einem Bruttojahreseinkommen von durchschnittlich 83.600 Euro sind nur acht Prozent sehr zufrieden.
Cloud-Spezialistinnen und ‑Spezialisten sind aktuell besonders unzufrieden in ihrem Job. Bei ihnen liegt die Wechselbereitschaft bei satten 83 Prozent, und das, obwohl 57 Prozent der Befragten mit ihrem aktuellen Gehalt sehr zufrieden zu sein scheinen. Darauf folgen ERP-Spezialisten mit einer Wechselbereitschaft von 75 Prozent trotz einer Zufriedenheit mit dem Gehalt von 41 Prozent. Auch Expertinnen und Experten aus dem IT-Project-Management, der Data-Analytics und der Software-Entwicklung weisen ähnlich hohe Werte in den Kategorien auf.
Um herauszufinden, welche anderen Kriterien noch wichtig sind für IT-Fachkräfte, lohnt sich ein Blick in eine andere Studie: Laut dem „IT Skills and Salary“-Report der E‑Learning-Plattform Skillsoft, zählten 2022 neben dem Gehalt vor allem mehr Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine bessere Work-Life-Balance zu den drei wichtigsten Gründen für den Wechsel von IT-Fachkräften. Angesichts der rasanten technischen Veränderungen im KI-Bereich ist der Bedarf an Fort- und Weiterbildung hier besonders hoch.
Die Reallöhne sinken seit Jahrzehnten. Man verdient vielleicht relativ zu anderen AN viel, aber relativ zum Preisniveau eben nicht. Früher hätte ein ITler-Gehalt locker für eine Familie gereicht, samt Haus, Auto und Urlaub. Heute muss die Frau schon Geld reinbringen…
Wer sich an sein letztes DM-Gehalt erinnert, kann ja mal die Beträge (Gehalt und Preise) von damals DM und jetzt Euro vergleichen. Dabei die >20 Jahre Berufserfahrung nicht vergessen…
Vielleicht hätte man die Gehälter an den Döner-Preis koppeln sollen. :-D