IT-Freiberufler haben gute Laune: Aufträge gibt es zur Genüge und die Stundensätze liegen auf hohem Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt Freelancermap im Rahmen einer jährlich durchgeführten Freiberuflerstudie. „Die Einschätzung und Finanzlage der Studienteilnehmer zeigt, dass eine positive Stimmung auf dem Projektmarkt für Freiberufler herrscht“, sagt Thomas Maas, Geschäftsführer der Jobplattform. Sie würden ihre wirtschaftliche Lage auch angesichts der drohenden Rezession weiter als stabil einschätzen, erklärt der Manager. Sie profitieren dabei vor allem vom Fachkräftemangel in der Branche.
IT-Freelancer: Stundensatz hoch, Auftragslage top
Mit durchschnittlich 96 Euro verrechnen IT-Freiberufler in diesem Jahr zwei Euro mehr an Stundensatz als noch 2021. Während der Hochzeit der Coronakrise stagnierte der Zuwachs zwar, liege laut Freelancermap aktuell jedoch wieder auf Höchststand seit der 2016 erstmals durchgeführten Erhebung. Damals hätten Freiberufler noch 14 Euro weniger pro Stunde in Rechnung gestellt. Mit 109 Euro bekommen IT-Manager den höchsten Stundensatz, gefolgt von IT-Beratern mit 106 Euro und IT-Projektleitern mit 103 Euro pro Stunde. IT-Projektmitarbeitende liegen mit 81 Euro am Ende des Stundensatzrankings.
„Die Belastung durch die Pandemie scheint das Geschäft nunmehr kaum noch zu beeinflussen“, sagt Thomas Maas. Aufgrund maximaler Kapazitätsauslastung würden IT-Freiberufler im Schnitt jährlich neun von 94 angebotenen Projekten bearbeiten. Damit wird auch deutlich, wie sehr die Expertinnen und Experten aus dem Vollen schöpfen können hinsichtlich der Auswahl ihrer Jobs. Der Stundensatz entscheidet über die Projektauswahl: Drei von vier IT-Freelancern würden einen Auftrag ablehnen, wenn der Stundensatz zu niedrig ausfällt. Der Ruf des Auftraggebers spiele hingegen keine große Rolle.
Um eine konkrete Zahl zu nennen: Durchschnittlich 6.178 Euro netto verdienen IT-Freiberufler laut Freelancermap monatlich durch ihre Projektarbeit. 72 Prozent der Befragten sind damit zufrieden. Und auch diese Zahl ist spannend: Zu Beginn ihrer Selbstständigkeit hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Startkapital von 10.000 Euro zur Verfügung gehabt, allerdings raten sie Neueinsteigenden zu 15.000 Euro. Auch wenn der Weg in die Selbstständigkeit nicht immer leicht ist, er ist auch kein Hexenwerk. Einige typische Fehler beispielsweise bezüglich Rücklagen und Steuern sollten Interessierte allerdings vermeiden.