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IW-Studie zum Homeoffice: Mehrheit der Firmen will zurück zur Präsenzpflicht

Es sind vor allem große Firmen, die nach Corona einen Homeoffice-Büro-Mix anvisieren. Kleine Unternehmen wollen zurück zur Präsenzpflicht. Wichtige Chancen bleiben so ungenutzt.

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Kein Homeoffice: Mehrheit der Mitarbeiter soll nach Corona wieder ins Büro. (Foto: Shutterstock-Naypong Studio)

Darf das Homeoffice bleiben oder wird es nach Corona wieder verschwinden? Laut einer Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben zwei Drittel der befragten 1.200 Firmen offenbar nicht vor, nach der Coronakrise mehr Homeoffice als vor der Krise zu ermöglichen. Die Mehrheit der Entscheiderinnen und Entscheider will, dass die Mitarbeitenden wieder in die Büros zurückkehren.

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Die Untersuchenden wollten herauszufinden, ob die deutsche Unternehmenswelt mittelfristig ihre Flächen verkleinern will. Hier zeigt sich: Anstatt Büros zu verkleinern, wollen knapp 17 Prozent der befragten Firmen ihre Flächen eher umgestalten und beispielsweise mehr Platz für Kommunikation und Austausch schaffen. Nur knapp über sechs Prozent der befragten Firmen wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Flächen reduzieren.

Große Unternehmen planen Homeoffice-Büro-Mix

Homeoffice-Nutzung in der Coronakrise. (Grafik: Hans-Böckler-Stiftung)

Vor allem große Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten sowie Kanzleien, Beratungen und Wirtschaftsprüfer planen Schritte zum Abbau. Auch eine t3n-Umfrage unter den Dax-30-Firmen bestätigt, dass vor allem Konzerne mit einem Mix aus Homeoffice und Büro liebäugeln. Keines der befragten 30 stärksten deutschen Unternehmen sprach sich für eine reine Präsenzpflicht oder einen kompletten Umzug der Mitarbeitenden ins Homeoffice aus. Die Zukunft sei dort hybrid. Während Unternehmen wie der Softwarehersteller SAP längst Regeln für die Mobile Arbeit geschaffen haben, ziehen andere Unternehmen wie der Baustoffkonzern Heidelberg Cement mit frisch geschaffen Betriebsvereinbarungen jetzt nach. Bei Bayer haben sich inzwischen sogar Homeoffice-Tage für Laborantinnen und Laboranten etabliert.

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„Das ist ein neuer Alltag, das haben viele noch nicht begriffen.“

Nicht wenige Interessensverbände pflegen große Hoffnungen hinsichtlich einer Umgestaltung von Büroflächen. Etwa 235.000 Wohnungen in innerstädtischen Bereichen könnten bis 2025 laut dem schleswig-holsteinischen Bauberatungsinstitut Arge aus bisherigen Arbeitsstätten entstehen, insofern die Unternehmen sich für eine Verkleinerung der Flächen entschieden. Die Umformung von Büroflächen in Wohnungen könne helfen, die „entscheidenden Fehler in der Wohnungsbaupolitik“ von Bund und Ländern auszubügeln, erklärt auch das Bündnis Soziales Wohnen. Während der Coronakrise stieg in vielen Ländern der Anteil der Homeoffice-Beschäftigten. Laut der Hans-Böckler-Stiftung haben vier Prozent der Deutschen vor der Pandemie im Homeoffice gearbeitet, während des Lockdowns im April 2020 seien es 27 Prozent gewesen.

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Auch interessant: „Führen im Homeoffice – Praxis-Guide erklärt, was Chefs jetzt wissen müssen“

Inzwischen hat das Homeoffice-Bekenntnis vielerorts jedoch deutlich nachgelassen. Bereits im Sommer 2020 sank der Wert wieder auf 16 Prozent, derzeit gehen die Analysten der Hans-Böckler-Stiftung von nur noch 14 Prozent aus. Der Führungsexperte Stefan Lammers beobachtet eine Art des Aussitzens der Coronakrise und prangert das im t3n-Gespräch an. „Wir werden nicht mehr die gleichen Zeiten wie vor Corona haben“, so der Experte. Wer sich bislang nicht mit der Führung auf Distanz ernsthaft auseinandergesetzt habe, müsse das dringend nachholen. Was vor allem unter dieser gelebten Passivität leide, sei die Motivation der Mitarbeiter, so der Experte. „Das ist ein neuer Alltag, das haben viele noch nicht begriffen beziehungsweise dämmert es vielen Managerinnen und Managern erst langsam.“ Homeoffice muss bleiben, so der Experte.

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Jobsuche: Die kostenlose Truffls-App für iOS und Android ist ein Tinder für Bewerber. Wer auf der Suche nach einem interessanten Job ist und fündig wird, swipt einfach nach rechts und schickt einen Lebenslauf ab. Antwortet das Unternehmen, kommt es zum Match. (Grafik: t3n / dunnnk)

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