James-Webb entdeckt Protostern, der „kosmisches Feuer“ speit – sah so unsere Sonne aus?
Das James Webb Space Telescope (JWST) setzt seine Reise durch das Weltall fort und schenkt uns dabei kontinuierlich Einblicke in die Geheimnisse des Kosmos. Kürzlich hat das JWST einen bemerkenswerten Blick auf einen Protostern geworfen, der Materie in Form von „kosmischem Feuer“ über große Distanzen ausstößt.
Diese jungen Sterne befinden sich in einer der ersten Phasen ihrer Entwicklung, in der sie noch nicht die Stabilität erreicht haben, um Energie durch Kernfusion zu produzieren. Ihre wilden ausströmenden Gasjets helfen ihnen dabei, in diesem frühen Stadium das Gleichgewicht zu finden.
Die Aufnahmen dieses stellaren Phänomens, die ursprünglich am 7. November 2022 gemacht wurden, hat Mark McCaughrean auf Flickr geteilt. Sie wurden kürzlich als ein zusammengesetztes Bild der Öffentlichkeit präsentiert.
Das ist zu sehen
Im All, genauer gesagt im Sternentstehungsgebiet HH212, hat das JWST diese Szenerie eingefangen: die Jets eines Protosterns, der selbst zwar nicht direkt sichtbar ist, aber durch seine beeindruckenden Materieausstöße seine Präsenz verrät.
Dieser Protostern, etwa 50.000 Jahre jung und unserer eigenen Sonne nicht unähnlich, wie BGR schreibt, schleudert Jets, die eine beeindruckende Distanz von 1,6 Lichtjahren oder 0,5 Parsec zurücklegen.
Mark McCaughrean hebt hervor, dass diese Jets auf Bildern mit einer größeren Brennweite sogar über eine Spanne von bis zu zwei Parsec zu beobachten sind. Die Geschwindigkeit dieser Jets ist schwindelerregend – sie rasen mit 100 bis 150 Kilometern pro Sekunde durch das All.
Hier befindet sich der Babystern
Das Sternensystem HH212 befindet sich etwa 1.300 Lichtjahre von uns entfernt in unmittelbarer Nähe des markanten Sternentrios, das den Gürtel des Orion bildet. Die kraftvollen Jets, die von diesem noch jungen Stern ausgehen, spielen eine kritische Rolle in seinem Lebenszyklus.Wissenschaftler vermuten, dass diese Materieausflüsse eine Art kosmisches Balanciersystem darstellen: Sie helfen dabei, das Wachstum des Sterns zu steuern, indem sie verhindern, dass er zu schnell zu viel Gas und Staub aus seiner Umgebung anzieht.Diese natürlichen Regulierungsmechanismen sind entscheidend, damit der Protostern sich letztlich zu einem stabilen Stern entwickeln kann, der nicht durch die übermäßige Akkretion (Aufnahme von Materie) destabilisiert wird.