James Webb entdeckt uralte gigantische Galaxien, die es gar nicht geben dürfte

Die Aufnahmen des James-Webb-Teleskops begeistern nicht nur Laien auf der ganzen Welt, sondern helfen auch Wissenschaftler:innen, kosmologische Gesetze neu zu schreiben. (Foto: Nasa/ Esa/ Caltech)
Sechs besondere Galaxien haben Wissenschaftler:innen von Universitäten in Melbourne, Kopenhagen, Pittsburgh und Santa Cruz aufgespürt. In ihrer Studie, die in Nature erschienen ist, erklären sie die Besonderheiten der Fundstücke.
Zum einen sind die Kandidaten sehr alt, vermutlich mehr als 13 Milliarden Jahre. Zum anderen haben sie gigantische Ausmaße. Sie enthalten fast genauso viele Sterne wie die heutige Milchstraße. Nach kosmologischen Theorien dürfte das gar nicht möglich sein. Die Galaxien sollen sogar so viel Masse besitzen, wie für das gesamte Universum angenommen wurde, berichtet Newatlas.
James-Webb-Teleskop schreibt Wissenschaft um
Erica Nelson heißt eine der Autor:innen. Die Astrophysikerin erklärt in einem Blogbeitrag: „Das ist der Wahnsinn. Man erwartet einfach nicht, dass das frühe Universum in der Lage war, sich so schnell zu organisieren.“ Wenn auch nur eine dieser Galaxien real sei, stoße sie an die Grenzen des kosmologischen Verständnisses der Menschheit.
Nelson erinnert sich daran, wie bereits Hubble erste Gesetzmäßigkeiten der Astronomie umwarf. Sie sagt: „Auch wenn wir unsere Lektion bereits von Hubble gelernt haben, haben wir nicht erwartet, dass James Webb so reife Galaxien sehen würde, die so weit in der Vergangenheit existieren.“
Das „frühe Universum“ konnte mehr als erwartet
Zwar hat das James-Webb-Teleskop bereits jüngere Galaxien ausgemacht, aber die waren im Vergleich viel kleiner. Freilich benötigen die Forscher:innen noch mehr Daten, um das Alter und die Ausmaße der neuen Funde zu verifizieren. Sollten jedoch die Annahmen und Berechnungen der multinationalen Astro-Wissenschaftler:innen stimmen, beginnt das James-Webb-Teleskop bereits, die Lehrbücher der Astronomie neu zu schreiben.
Das sind einfach Hinweise darauf, dass die Annahmen, die wir in der Vergangenheit getätigt haben, nicht korrekt sind. Eventuell ist das Universum nicht durch einen Urknall entstanden, es könnte viel älter sein als angenommen, Galaxienbildungsphasen könnten schneller vonstatten gehen als angenommen, Annahmen für Entfernungsbestimmungen könnten fundamental falsch sein…. es passt aktuell einfach nicht zusammen und die Liste potentieller Fehlerursachen in den bisherigen Annahmen ist lang.