Japanisches Startup will Weltraumschrott mit Laser vom Boden aus beseitigen

Per Laserstrahl sollen Schrottteile im Orbit zum Verglühen gebracht werden. (Symbolbild: Carlos Martin Diaz / Shutterstock)
Das Startup Ex-Fusion plant, mit einem leistungsstarken Kernfusionslaser Weltraummüll abzuschießen. Das Unternehmen mit Sitz im japanischen Osaka hat dazu eine Kooperation mit der australischen Raumfahrtfirma EOS Space geschlossen, die eine Technologie zur Erkennung der Schrottteile besitzt. Asia Nikkei berichtet von der neuen Vorgehensweise: Der Müll soll vom Boden aus bekämpft werden. Auch der verwendete Laser ist besonders.
Keine Laserwaffen wie in Star Wars
Beide Unternehmen verfügen über eine ganze Bandbreite von Lasertechnologie. EON Space etwa verkauft Laserwaffen, die zur Bekämpfung von Drohnen gedacht sind.
Für das Müllabfuhrprojekt soll aber kein waffenfähiger Faserlaser verwendet werden. Vielmehr soll ein diodengepumpter Festkörperlaser (DPSS) zum Einsatz kommen, der die Teile abbremsen soll, sodass sie in die Erdatmosphäre fallen und verglühen.
Niedrige Leistung statt Kernfusion im Raum
Ex-Fusion schießt DPSS-Laser normalerweise auf Wasserstoffpellets mit nur einigen Millimetern Größe, um eine Fusionsreaktion auszulösen. Doch der DPSS gegen den Schrott soll weniger Energie aufwenden – und damit viel ungefährlicher sein.
Der CEO Kazuki Matsui sagte: „Die Leistung eines Lasers zur Zerstörung von Weltraumschrott ist um einiges geringer als bei der Kernfusion, aber die technischen Herausforderungen sind die gleichen, zum Beispiel die Steuerung über spezielle Spiegel.“
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Präzisionsübungen von Teleskop aus
Einen Laser von Ex-Fusion wollen die Partner zunächst in einem Observatorium von EOS Space Systems in der Nähe der australischen Stadt Canberra installieren. Als erster Punkt stehen das Aufspüren und das Identifizieren der Trümmerteile auf dem Programm.
Im Visier liegen Teile, die kleiner als zehn Zentimeter sind. Im zweiten Schritt wird die Leistung des Lasers erhöht. Die Impulse sollen die Stücke abbremsen. Durch die verringerte Umlaufgeschwindigkeit fallen sie und treten schließlich in die Atmosphäre ein.