Kaleido-Display: Dieser Bildschirm soll farbigen E-Book-Readern neuen Schwung verleihen
Das Angebot an farbigen E-Book-Readern stagniert. Nutzer zeigen kaum Interesse. Der Hersteller Pocketbook etwa hat bereits 2012 sein Modell „Color Lux“ veröffentlicht, damit aber weder sonderlichen Markterfolg gehabt, noch einen Trend gesetzt, dem andere Hersteller gefolgt wären.
Der Grund dafür ist nachvollziehbar. Farbige E-Book-Reader arbeiten mit einer Kombination aus einem Schwarz-Weiß- und einem Farbpanel. Das Farbpanel bestand dabei bislang stets aus Glas und erforderte durch das schlechte Reflexionsverhalten eine aktive Beleuchtung, um überhaupt eine qualitativ akzeptable Darstellung zu bieten. Das Ergebnis war eine schwammige, unscharfe Anzeige, die keinen Spaß am Lesen aufkommen ließ.
Neue Technologie beseitigt Nachteile farbiger Displays
E-Inks neue Display-Technologie Kaleido könnte dem E-Reader-Markt vor allem dadurch neue Impulse geben, dass sie ohne dieses zusätzliche Glas-Display auskommt. Stattdessen kommt wie beim Schwarz-Weiß-Display Kunststoff zum Einsatz. So werden E-Reader leichter und durch die höheren Kontraste besser ablesbar. Zudem verbraucht die Anzeige weniger Energie.
Kaleido soll 4096 Farben unterstützen und mit einer Pixeldichte von 300 PPI (Pixel per Inch, Pixel pro Zoll) die identische Leistung des nach wie vor darunter montierten Carta-Displays von E-Ink bringen. Carta ist aktuell Stand der Technik, wenn es um Schwarz-Weiß-Displays geht.
Nutzer dürfen demnach einen E-Reader erwarten, der die Vorteile der Schwarz-Weiß-Darstellung mit den Vorteilen der Farbdarstellung kombiniert und nicht einen Kompromiss aus gutem Schwarz-Weiß- und schlechtem Farbdisplay darstellt. So soll Text auf Geräten mit Kaleido-Display genauso scharf dargestellt werden wie von aktuellen konventionellen Readern gewohnt.
Erster Kaleido-Reader kommt im Sommer
Pocketbook hat nun für den Juni 2020 einen E-Reader mit farbigem Sechs-Zoll-Bildschirm angekündigt. Dieser „Pocketbook Color“ soll rund 200 Euro kosten. Technische Details, die über das verwendete Display hinausgehen, hat der Hersteller bislang nicht genannt. Das Gerät befinde sich in der „Endphase der Entwicklung“, heißt es aus dem Hause Pocketbook.
Sollten sich die Angaben zu Energieverbrauch, Detailschärfe der Anzeige und Gerätegewicht bewahrheiten, dürfte erstmals Schwung in den Markt mit farbigen E-Book-Readern kommen.
Eine aktuelle Übersicht verfügbarer E-Book-Reader, darunter auch einige farbige, haben wir erst kürzlich für euch zusammengestellt.
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