Ende September hatte Karma Automotive, in Kalifornien ansässige US-Tochter des chinesischen Automobilzulieferers Wanxiang, eine neue vollelektrische Fahrzeugfamilie unter dem Label GS angekündigt. Als erstes Mitglied der Reihe von E-Limousinen im Luxussegment kann der GSe-6 jetzt vorbestellt werden. Interessenten müssen lediglich ein finanzielles Pfand von 100 US-Dollar hinterlegen, das sie beim Kauf wieder zurückbekommen, wie Karma mitteilt.
E-Limousine Karma GSe-6 kommt 2021
Der Elektroflitzer soll ab 79.900 Dollar kosten, plus Steuern und Gebühren. Abgerechnet werden kann aber der in den USA anrechenbare Bonus von 7.500 Dollar. Damit spielt der Karma GSe-6 ungefähr in einer Liga mit dem E-Autopionier Model S von Tesla und dem Lucid Air. Letztere E-Limousine soll genauso wie das Karma-Fahrzeug 2021 auf den Markt kommen. Auf die überraschende Ankündigung eines „günstigen“ Lucid-Air-Modells – ab 70.000 Dollar – hatte Tesla-Chef Elon Musk in der vergangenen Woche mit einer Preissenkung bei Model S und X reagiert.
Aber zurück zum Karma GSe-6. Dessen Aluminium-Karosserie soll der des Hybridfahrzeugs Revero GT ähneln. Zudem sollen verschiedene Connected-Car-Dienste ebenso an Bord sein wie Internetradio. Darüber hinaus sollen Kameras Live-Bilder der Autoumgebung einfangen und Ein-Pedal-Fahren möglich sein. Karma Automotive verspricht zudem Fähigkeiten des autonomen Fahrens nach Level zwei. Die Reichweite gibt Karma mit 483 Kilometern an. Der Akku soll 110 Kilowatt leisten. Zur Beschleunigung von null auf 100 Kilometer pro Stunde heißt es nur: „schnell genug“. Weitere Informationen soll es Mitte November geben.
Die bewegte Karma-Geschichte
Karma Automotive dürfte bisher nur wenigen Nicht-Experten bekannt sein. Aber der Hersteller hat schon eine bewegte Geschichte hinter sich. Das Unternehmen ging aus dem 2013 in die Pleite geschlitterten Autohersteller Fisker hervor, der im Rahmen einer Zwangsversteigerung an die Firma Wanxiang aus China ging. Wanxiang benannte das Unternehmen nach dem 2011 gelaunchten und 100.000 Dollar teuren Hybridauto Fisker Karma. Der Revero wiederum ist designtechnisch eine Reminiszenz an den Fisker Karma.
Im Sommer hieß es, dass Karma Automotive in finanziellen Schwierigkeiten stecke. Das Unternehmen hat aber kurze Zeit später dementiert, dass die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bevorstehe. Karma zufolge soll Konzernmutter Wanxiang zusätzliche Geldmittel zur Verfügung gestellt haben.