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Bloß kein „Made in Taiwan“: Apple sorgt sich um iPhone-Lieferungen

Der Besuch der US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan könnte Apples iPhone-Lieferkette stören. Der kalifornische Hersteller ruft daher seine Zulieferer zur Einhaltung der chinesischen Kennzeichnungsvorschriften auf.

2 Min.
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Apple gerät zwischen die Fronten. (Foto: YAO23/Shutterstock)

Lieferungen aus Taiwan in Richtung chinesisches Festland unterliegen strikten Zollvorschriften. So dürfen Produkte nicht ohne Zusätze mit „Made in Taiwan“ gekennzeichnet werden.

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China verlangt Kennzeichnung, aber …

Erlaubt sind Kennzeichnungen wie „Made in Taiwan, China“ oder „Made in Chinese Taipei“. Diese Kennzeichnungen werden von der chinesischen Regierung im Rahmen der Ein-China-Politik gefordert. Sie sollen zeigen, dass Taiwan Teil der Volksrepublik ist.

Die Regelung ist nicht neu, wurde aber in der Vergangenheit von Herstellern wie Zollbehörden teils lax gehandhabt. Nachdem nun die US-Politikerin Nancy Pelosi trotz ausdrücklicher Warnungen der chinesischen Regierung Taiwan bereist hatte, gehen Experten vor Ort davon aus, dass China als kleine Vergeltungsmaßnahme verschärfte Kontrollen vornehmen könnte. Das berichtet Nikkei Asia.

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Konkret könnte die Verwendung des Aufdrucks „Made in Taiwan“ auf Einfuhrerklärungsformularen, Dokumenten oder Kartons dazu führen, dass Sendungen vom chinesischen Zoll zurückgehalten und intensiver als sonst kontrolliert werden. Zwar sind die Strafen für die Verletzung der Kennzeichnungspflichten mit bis zu rund 600 US-Dollar gering.

Apple will sich indes dem Risiko verzögerter Sendungsbearbeitung oder im schlimmsten Fall der Zurückweisung der Sendung nicht aussetzen. Immerhin steht der iPhone-Hersteller kurz vor der Vorstellung der neuen Version 14 seiner iPhone-Reihe. Jede zeitliche Verzögerung käme nun zur Unzeit.

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Laut Nikkei Asia hat Apple seine Zulieferer daher aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Lieferungen aus Taiwan nach China die chinesischen Zollvorschriften strikt einhalten. Apple habe bereits entsprechende Erfahrungen mit den Zollbehörden gemacht. Diese setzten demnach konsequent Prüfungen an.

Zulieferer seien nun gehalten, „mit Dringlichkeit“ dafür zu sorgen, dass mögliche Unterbrechungen durch falsch gekennzeichnete Waren und Komponenten, die zur Überprüfung zurückgehalten werden, vermieden werden.

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… Taiwan verlangt ebenfalls eine Kennzeichnung

Was relativ einfach klingt, stellt Lieferanten dennoch vor ein Dilemma. Denn die demokratisch gewählte Regierung der Insel verlangt ebenso eine korrekte Kennzeichnung aller Exporte.

Dabei müssen die Worte „Taiwan“ oder „Republic of China“, der offizielle Name der Insel, aufgebracht werden. China wiederum hatte schon am Tag nach dem Pelosi-Besuch tatsächlich Lieferungen aus Taiwan an eine der iPhone-Montageanlagen von Pegatron in China zur Überprüfung angehalten.

Geprüft wurde, ob die Einfuhrerklärungsformulare oder die Kartons mit „Taiwan“ oder „Republic of China“ beschriftet waren. Laut Peking gibt es die Republic of China nicht.

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Taiwan sei integraler Bestandteil der Volksrepublik. Deshalb ist die chinesische Regierung stets strikt dagegen, dass internationale Politikerinnen und Politiker der Insel offizielle diplomatische Besuche abstatten.

Pegatron für Teilnahme an Pelosi-Lunch abgestraft?

Pegatron mag vor allem deshalb Ziel der Überprüfung durch den Zoll geworden sein, weil sich ein leitender Angestellter von Pegatron und andere führende Vertreter der taiwanesischen Chipindustrie mit Pelosi in Taipeh bei einem von Präsidentin Tsai Ing-wen veranstalteten Mittagessen getroffen hatten.

Berichte, wonach es bei Pegatron im Zuge der Kontrollen sogar zu einem Produktionsstopp gekommen sein soll, wies das Unternehmen gegenüber Reuters zurück.

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Die internationale Dominanz der taiwanischen Produktionsstätten auf dem Chip-Markt sorgt einmal mehr für Besorgnis in der globalen Tech-Industrie. So könnte die durch die Coronapandemie ausgelöste Chipknappheit über Verschärfungen der Handelsbeschränkungen durch die chinesische Regierung noch verstärkt, vor allem verlängert werden.

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