Keine Klimaanlage notwendig: Ultraweiße Keramik kühlt Gebäude effizient

Mit einer speziellen Keramik haben Forscher:innen der City University of Hong Kong einen Durchbruch in der Strahlungskühlung erzielt. Unter dem Titel Hierarchically structured passive radiative cooling ceramic with high solar reflectivity veröffentlichte das Team die Ergebnisse der Forschung. Die Vorlage für die neue Technologie war ein Insekt.
Die Wissenschaftler:innen um Professor Edwin Tso Chi-yan bezeichnen die Erfindung als Kühlkeramik. Indem das Material 99,6 Prozent des Sonnenlichts sowie 96,5 Prozent der Infrarot-Wärmeemission reflektiert, gelangt wenig Wärme in die Innenräume. So kann mit dem Material, anstelle einer Klimaanlage, der Strombedarf eines Haushalts um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Die Kühlkeramik besteht aus Aluminiumoxid, wodurch die Platten feuer- und wetterbeständig werden. Damit sei das Material fortschrittlicher als andere passive Strahlungskühlungsmaterialien (Passive Radiative Cooling, PRC).
Inspiriert wurde das Forschungsteam vom Cyphochilus, einer in Ostasien vorkommenden Käferart. Die Unterart der Blatthornkäfer ist besonders weiß – ihre Farbe, die heller als die meisten künstlich erzeugten Farbstoffe ist, entsteht aber nicht durch Pigmente. Indem Licht von den fünf Mikrometer dicken, unregelmäßig geformten Schuppen des Cyphochilius reflektiert wird, schützt sich der Käfer vor Fressfeinden.
Die Kühlkeramik soll laut Forschenden in Zukunft auch in echten Umgebungen angewendet werden. Passend dazu soll das Material eingefärbt werden können, damit es zum jeweiligen Haus passt. Durch das Material soll die die Abhängigkeit der Menschen von traditionellen aktiven Kühlstrategien verringert werden und es soll den Klimawandel aktiv bekämpfen. Anwendungen dazu sehen Professor Tso und sein Team nicht nur im Haus. Die PRC-Materialien können auch in der Textilbranche, im Energiesektor oder in der Transportindustrie angewendet werden.
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