Wenn vom KI-Einsatz in der Arbeitswelt die Rede ist, geht es schnell um Befürchtungen, dass Tools wie ChatGPT in großem Umfang Arbeitsplätze vernichten könnten. Eine Goldman-Sachs-Studie etwa kommt zu dem Schluss, dass wegen KI weltweit 300 Millionen Jobs gefährdet sind.
Angst um Job versus Chancen durch KI
Kein Wunder, dass knapp 40 Prozent der Deutschen laut einer Umfrage befürchten, dass KI sie künftig ihren Job kosten könnte. Dabei stehen für viele Führungskräfte und Beschäftigte die Chancen des KI-Einsatzes im Vordergrund, wie eine Studie von IBM zeigt.
Demnach gehen 80 Prozent der befragten Führungskräfte zwar davon aus, dass insbesondere generative KI wie ChatGPT die Art der Jobs und die Anforderungen an Mitarbeiter:innen stark verändern werden, und dass dies vor allem Angestellte auf den unteren Ebenen der Firmenhierarchien betreffen werde. Aber: Durch den Einfluss von KI würden die Jobs nicht komplett vernichtet, sondern auf andere Weise neu erschaffen.
KI-Einsatz erfordert Umschulungen
Das verlangt in den kommenden Jahren einiges von den Firmen. Schließlich könnten der Studie zufolge in den kommen drei Jahren 40 Prozent der Beschäftigten weltweit umgeschult werden müssen.
Letztlich gehen die Führungskräfte aber davon aus, dass entsprechend (um-)geschulte Mitarbeiter:innen den Firmen eine Umsatzsteigerung um 15 Prozent bescheren könnten. Wer speziell mit generativer KI wie ChatGPT arbeite, könne sogar mit um 36 Prozent höheren Umsätzen rechnen als vergleichbare Firmen, wie Golem schreibt.
KI wird Menschen nicht ersetzen, aber …
Laut der IBM-Studie wird „KI Menschen nicht ersetzen; aber Menschen, die KI nutzen, werden Menschen ersetzen, die dies nicht tun“. Chatbots und ähnliche KI-Tools werden demnach vor allem die Bereiche Kund:innenservice und Marketing umwälzen. Der KI sollen aber auch hier weiterhin Menschen zur Seite stehen.
Die Herausforderung für die Unternehmen besteht laut Studie jetzt vor allem darin, nicht einfach nur die herkömmlichen Geschäftsprozesse zu automatisieren. Vielmehr müssten Führungskräfte die Betriebsmodelle grundlegend überdenken, um tatsächliche Produktivitätssteigerungen zu erzielen.
Konzentration auf wertvolle Arbeit
Im Idealfall können sich Mitarbeiter:innen dann in Zukunft auf weniger zeitaufwendige und „wertvollere“ Arbeiten konzentrieren, während die KI zeitraubende Automatismen übernimmt. Dadurch würden sich Mitarbeiter:innen in ihrer Arbeit zugleich mehr wertgeschätzt fühlen, was als wichtiger empfunden werde als etwa flexible Arbeitszeiten oder Aufstiegschancen.
Für die Studie hat IBM auf der einen Seite 3.000 Führungskräfte in 28 Ländern sowie 21.000 Beschäftigte in 22 Ländern zum Einfluss von KI auf die Arbeitswelt befragt.