Einen Gutschein im Wert von 100 Dollar vergibt ein australischer Elektronikhändler jede Woche an denjenigen, der bei seinem Fotowettbewerb den ersten Platz belegt. In der vergangenen Woche gewann ein wirklich atemberaubendes Foto – doch dahinter steckte kein Hobbyfotograf, sondern eine KI.

Das Foto zeigte zwei Surfer, die vor der wunderschönen Kulisse des Sonnenaufgangs auf einer brechenden Welle ritten. Aufgenommen wurde das Foto aus der Drohnenperspektive und eingereicht wurde es von einem gewissen Jan van Eyck, einem Maler, der im Spätmittelalter aktiv war. Er wird von vielen wegen seines Sinns für eine wirklichkeitsgetreue Darstellung als einer der besten Maler aller Zeiten bezeichnet.

Natürlich hat nicht der 1441 verstorbene van Eyck das Bild eingereicht, sondern jemand, der auch für seine wirklichkeitsgetreue Darstellung bekannt ist. Das Bild stammt nämlich von Absolutely AI, einem KI-Studio aus Sydney.

„Die Surfer in unserem Bild hat es nie gegeben“, schreibt Absolutely AI in einem Statement, „und auch nicht den Strand oder den Meeresabschnitt“. Das Bild bestehe aus „einer unendlichen Anzahl von Pixeln aus unzähligen Fotos, die im Laufe der Jahre von allen und jedem online hochgeladen wurden“. „Die Maschine ist im Vergleich zum Menschen jetzt der überlegene Künstler“, warnt das Studio.

Das Studio zeigte mit seinem Stunt auch auf, was die Zukunft noch so bringen kann und wird. „Könnte ein KI-generiertes Bild nicht nur unbemerkt durchgehen, sondern tatsächlich von Fotografie-Experten mit dem Hauptpreis ausgezeichnet werden? Die Antwort ist eindeutig, ja“, schreibt das Unternehmen. Es sei gelungen „zu beweisen, dass wir mit künstlich intelligenter Technologie an einem Wendepunkt stehen, indem wir den ultimativen Test bestanden haben“.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kunstszene für Aufruhr sorgt. Erst im August des letzten Jahres gewann ein von einer KI generiertes Gemälde einen Kunstwettbewerb.