Alles fake: KI lässt Podcaster mit verstorbenem Apple-Gründer sprechen

Mithilfe des Sprachgenerators Play.ht hat die Plattform Podcast.ai ein fiktives Interview zwischen dem umstrittenen Podcast-Macher Joe Rogan und dem 2011 verstorbenen Steve Jobs erschaffen. Beobachtende attestieren dem Werk, dass es erstaunlich real klinge.
Andere merken an, Jobs habe in Interviews weder so schnell gesprochen, noch so flüssig. Sie vermuteten, man habe die künstliche Intelligenz in erster Linie mit Keynote-Reden des ehemaligen Apple-Chefs gefüttert.
Die Sorge über die Demonstration geht in eine andere Richtung: Sollten Maschinen überhaupt fiktive Gespräche erstellen dürfen? Manipulationsversuchen ständen damit Tür und Tor offen.
Einige Zuhörer:innen bescheinigen dem fiktiven Podcast eine überraschend gute Qualität. Die Stimmen seien geradezu originalgetreu. Andere sagen: „Das hört sich an, als hätte man ein Tonband von Rogan und Jobs mit Klebeband zusammengeschnitten. Ein interessantes Konzept, aber ich hatte nie das Gefühl, einem Gespräch zwischen zwei Menschen zuzuhören.“
Der Reiz der Sache liegt, da ist sich die Community einig, im Inhalt.
Ausgerechnet Steve Jobs selbst formulierte 1985 die Hoffnung, dass eines Tages Student:innen Computern, die mit Aristoteles Weltsicht gefüttert wurden, Fragen stellen könnten – und quasi Aristoteles antworten würde.
Meine Hoffnung ist, dass wir eines Tages, wenn der nächste Aristoteles lebt, die zugrunde liegende Weltsicht dieses Aristoteles erfassen können – in einem Computer. Und eines Tages wird ein Student in der Lage sein, nicht nur die Worte zu lesen, die Aristoteles geschrieben hat, sondern Aristoteles eine Frage zu stellen – und eine Antwort zu erhalten.
Steve Jobs, 1985
Podcast.ai erstellt jede Woche einen neuen Podcast, dessen Gäste und Themen das Publikum vorschlagen kann. So könnten etwa Platon und Kant ihre philosophischen Richtungen diskutieren. Einige Diskussionsteilnehmer:innen halten diese Anwendung für reizvoll.
Auf der anderen Seite kritisieren weitere Twitter-Nutzer:innen, dass diese Technologie „offensichtlich“ vor allem für Betrugsformen wie das Scamming tauge. Dabei versuchen Kriminelle ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, um am Ende Geld oder andere Werte (etwa Logins) zu ergaunern.
Einige Nutzer:innen gehen noch weiter: Die Technologie könne buchstäblich nur für bösartige Zwecke eingesetzt werden, lautet ein Kommentar.
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