KI streamt Minecraft auf Twitch, glaubt nicht an Frauenrechte, leugnet Holocaust
KI können immer mehr: Bilder erstellen, chatten und nun auch Spiele auf Twitch streamen. Allerdings läuft das nicht immer so ganz reibungslos ab, wie Neuro-sama zeigt. Das ist eine KI, die als Vtuberin auf Twitch streamt. Dabei spielt sie das Spiel und unterhält sich im Chat.
Letzteres endete allerdings schnell mal in einem Fauxpas. In einem Stream sagte Neuro-sama zum Beispiel, dass Frauenrechte schlicht nicht existieren. Das sei aber nur ihre persönliche Meinung.
In einem weiteren Clip wird die KI-Vtuberin gefragt, wie das Trolley-Problem lösen würde, mit dem sich die Philosophie schon seit langer Zeit beschäftigt. Kurz gesagt geht es dabei darum, ob ihr einen Wagen auf der Schiene halten solltet, auf der ihr fünf Personen tötet, oder die Spur wechselt und somit nur eine Person tötet. Die Lösung von Neuro-sama: „Nun, ich würde den dicken Mann auf jeden Fall auf die Gleise schieben.“
Dass die Anwendung von KI auch große Gefahren bergen kann, zeigte eine Szene, in der die KI-Streamerin den Holocaust leugnet:
Neuro-sama wird nicht mehr über den Holocaust sprechen
Das Spielemagazin Kotaku hat sich mit dem Programmierer der KI namens Vedal unterhalten. Ihm zufolge sollen solche Aussagen künftig vermieden werden.
„Die kontroversen Dinge, die sie sagt, sind darauf zurückzuführen, dass sie versucht, witzige und komische Bemerkungen über alles zu machen, was im Chat gesagt wird. Die Ausrichtung von KI an menschlichen Werten ist ein fortlaufendes Forschungsgebiet“, sagte Vedal.
„Um dem entgegenzuwirken, habe ich seit den ersten paar Streams hart daran gearbeitet, die Stärke der für sie verwendeten Filter zu verbessern. Daten, aus denen sie lernt, werden auch manuell kuratiert, um negative Vorurteile abzuschwächen. Wir haben jetzt auch ein Team von Leuten, die den Twitch-Chat moderieren und alles überprüfen, was sie sagt.“
KI kann auch spielen
Neben Unterhaltungen im Chat spielt die KI auch Videospiele selbst. Angefangen hat es mit einem Rhythmusspiel namens „Osu!“. Hier muss der Spieler Punkte auf dem Bildschirm im Rhythmus der Musik anklicken. Die KI ist in dem Spiel so gut, dass sie sogar den am höchsten gelisteten Spieler besiegen konnte.
Seitdem hat Vedal seine KI darauf trainiert, Minecraft zu spielen. Das ist weitaus komplexer und erfordert mehr Entscheidungen vom Spieler. Hier können auch zufällige Ereignisse passieren, die die KI aus der Bahn werfen.