Videospiele zu entwickeln ist ein langwieriger und aufwendiger Prozess. Gerade für kleine Studios und Solo-Entwickler bedeutet das viel Arbeit. Ein Entwickler nutzt nun Text-zu-Bild-KI wie Midjourney und Stable Diffusion, um die Designs für seinen Prototyp zu erstellen.
In seinem Devblog beschreibt der Entwickler Jussi Kemppainen, wie er dabei vorgeht. Als fertiges Produkt möchte er ein Point-and-Click-Adventure mit 2,5D-Grafik entwickeln. Die KI hilft ihm dabei, Hintergründe und Charaktermodelle zu erstellen.
Sein Ziel ist es, die KI als eine Art Mitarbeiter zu nutzen, der einige Aufgaben für ihn übernehmen kann, damit er selbst Zeit sparen und sein Spiel schneller auf den Markt bringen kann, als wenn er alle Artworks selbst erstellen würde.
Hintergründe sind kein Problem
Die Hintergründe für die verschiedenen Szenen seien dabei kein Problem. Das liegt vor allem daran, dass es sich dabei um schlichte 2D-Bilder handelt, vor denen die Charaktere agieren. Etwas Nachbearbeitung ist noch vonnöten, aber die KI mache hier schon einen ganz guten Job. Natürlich setzt das auch voraus, dass der Anwender mit KI-Bildgeneratoren umgehen und diese bedienen kann.
Größere Schwierigkeiten habe die KI bei den Charaktermodellen. Diese werden später nämlich auf einen 3D-Charakter gepackt. Darum müssen sie recht genau sein. Im ersten Schritt ließ Kemppainen sogenannte „Model Sheets“ erstellen. Diese zeigen einen Charakter aus verschiedenen Perspektiven.
Nach ein wenig herumprobieren hat er Sheets gefunden, die sich zur Modellierung und Texturprojektion eignen. Die Modellierung auf das 3D-Modell in der Software erfordert allerdings noch einiges an Input vom Entwickler. Er muss das 2D-Modell auf die Figur in 3D anpassen.
Dafür musste er das Modell sogar auseinandernehmen und einen UV-Unwrap erstellen. Normalerweise ist das mit moderner 3D-Modelling-Software nicht mehr nötig. Die Arbeit hat sich allerdings gelohnt. Einen Eindruck des mit KI erstellten Prototyps könnt ihr hier sehen:
Die KI spart sehr viel Zeit
Am Ende zieht Kemppainen ein positives Feedback. Seiner Einschätzung zufolge sparte er durch den Einsatz der KI zwei Arbeitstage allein für den Charakter und drei Arbeitstage für die Hintergründe und Kamera.
Allerdings gibt er auch zu, dass die KI so ihre Macken hat. Die Ergebnisse seien nicht perfekt und gerade bei den Close-Ups sehe man das den Charakteren an. Allerdings sei die KI immer noch eine gute Lösung, wenn man über die Schwächen hinwegsehen könne. So können Projekte realisiert werden, die ansonsten aufgrund von zu wenig Budget oder Zeitnot nie realisiert werden würden.