KI für Bewerbungsfotos, Deepfake-Schutz und neue Street-View-Bilder
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Remini-App: KI generiert kostenlose Bewerbungsfotos
Die Remini-App von Bending Spoons generiert mithilfe von KI Bewerbungsfotos aus alten Smartphone-Bildern – und das für lau. Nutzer:innen laden zwölf Fotos hoch und wählen ein Modellthema wie beispielsweise Trendy oder Curriculum aus. Doch taugt die gehypte App wirklich etwas? Wir haben einen Selbsttest gemacht. Die Ergebnisse, vor allem die Porträtbilder, sind beeindruckend, aber erkennbar künstlich. Schwierigkeiten hat die Anwendung jedoch bei der Erstellung von Ganzkörperaufnahmen. Die menschlichen Proportionen sind oft verzerrt, hier und da fehlt sogar ein Finger.
Die App bietet eine kostenlose Testversion, danach fallen wöchentliche Gebühren in Höhe von zehn Euro an. Der Hype um die App löst jedoch auch Diskussionen aus. Datenschutzbedenken und Kritik hinsichtlich der Sexualisierung von Bildern wurden geäußert. So beschwerte sich eine Anwenderin, dass ihre KI-Bilder mit unnötig viel Dekolleté generiert wurden. Noch ein Grund mehr, wieso sich ein professionelles Fotoshooting vielleicht doch lohnt.
Google Street View: Neue Aufnahmen von deutschen Städten
Rund 15 Jahre ist das Kartenmaterial von Street View alt. Zeit also, um ein wenig frischen Wind reinzubringen! Jetzt hat Google erste aktualisierte Street-View-Aufnahmen veröffentlicht. Darunter sind auch neue Bilder von den 20 größten deutschen Städten sowie viele neue Regionen. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2022 und zeigen aktuelle Veränderungen, denn in den deutschen Städten hat sich in den letzten Jahren einiges getan.
So kann man nun eine virtuelle Reise zum wieder aufgebauten Berliner Stadtschloss machen oder das neue Werksviertel mit dem Umadum-Riesenrad in München besuchen. Erstmals virtuell erkunden kann man auch die Elbphilharmonie in Hamburg. Die alten, verpixelt wirkenden Aufnahmen werden höchstwahrscheinlich – und zum Glück – nicht zurückkehren. Gesichter und Nummernschilder werden auf den aktuellen Aufnahmen automatisch unkenntlich gemacht, um Datenschutzbedenken zu berücksichtigen.
Bei diesen Banken lohnt sich das Sparen nicht
Ein Jahr nach der Zinswende gehen viele Sparer:innen immer noch leer aus: Denn ein Fünftel der Banken in Deutschland weigert sich nach wie vor, seinen Kund:innen Zinsen aufs Tagesgeld zu zahlen. Sparkassen und Volksbanken sind dabei besonders knauserig. Obwohl die Europäische Zentralbank den Leitzins seit einem Jahr nach oben geschraubt hat, zuletzt im Juni 2023 auf mittlerweile 4 Prozent, bieten einige Institute immer noch keine Verzinsung an.
Von 738 untersuchten Banken zahlen laut Verivox 141 ihren Tagesgeldanleger:innen keine Zinsen. Besonders regionale Banken sind zögerlich. Nullzinsen unter den Volks- und Raiffeisenbanken sowie den PSD- und Sparda-Banken sind dabei am weitesten verbreitet. Ähnlich sieht es bei den Sparkassen aus. Dort gehen Sparer:innen bei 19 Prozent der Banken leer aus.
Insgesamt gestiegen sind jedoch die Tagesgeldzinsen. Einige Banken bieten sogar bis zu 3,5 Prozent Zinsen an, aber diese Angebote sollten genau überprüft werden, da sie oft zeitlich begrenzt sind. Also besser noch einmal durchrechnen, bevor du den Wechsel wagst!
Europas einzigen großen Solarzellenhersteller zieht es in die USA
Es hätte das große Comeback für das sogenannte Solar Valley in Sachsen-Anhalt werden sollen: Noch Ende April 2023 hatte Meyer Burger, einziger großer Solarzellenhersteller in Europa, eine Verzehnfachung seiner Produktion in Thalheim angekündigt. Jährlich sollten hier ab 2027 Solarzellen mit bis zu 15 Gigawatt Leistung gefertigt werden. Doch der Ausbau liegt inzwischen auf Eis. Ein neues Werk will das Unternehmen stattdessen in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado bauen. Denn dort werde seinem Unternehmen der rote Teppich ausgerollt, wie Firmenchef Gunter Erfurt erklärte.
Und auch das große Geld winkt beim US-Geschäft dank des Inflation Reduction Act von US-Präsident Joe Biden, einem milliardenschweren Förderprogramm. Geplant sind zunächst Solarzellen mit einer Leistung von zwei Gigawatt, die Meyer Burger an sein Werk in Goodyear, Arizona, liefert, wo Solarmodule produziert werden. Die Produktion soll schon Ende 2024 starten. Wie das so schnell gehen kann? Ganz einfach: Die Produktionsmaschinen, die eigentlich für den Aufbau der Kapazitäten in Sachsen-Anhalt gedacht waren, wurden nach Colorado umgeleitet.
Mit dieser Software haben Deepfakes keine Chance
Der Papst in hipper Daunenjacke oder Donald Trump bei seiner Verhaftung – diese Deepfakes sind das beste Beispiel dafür, wie schnell manipulierte KI-Bilder in Umlauf geraten und Unwahrheiten verbreiten können. Damit das mit deinen Bildern, die du in den sozialen Medien hochlädst, nicht auch passiert, hat ein MIT-Forschungsteam eine neue Software erstellt. Photoguard wurde entwickelt, um zu verhindern, dass KI-Bildgeneratoren wie Midjourney die Fotos einer Person manipulieren und sie für Deepfakes verwenden können.
Doch wie ist das überhaupt möglich? Die Bilder werden dank Datenvergiftungstechniken „immunisiert“, die ein unsichtbares Rauschen im Bild erzeugen und damit die Pixel innerhalb eines Fotos stören. Während es für das menschliche Auge unsichtbar ist, verhindert das Rauschen, dass die Software ein neues Bild mit dem Originalbild erstellen kann. Clever, oder?
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.