Warum du deinen Kids über 4.500 Euro zahlen müsstest, damit sie dir IT-Support geben
E-Mails einrichten, Fotos bearbeiten und ausdrucken, ausgemistete Klamotten auf Ebay verkaufen oder auf Facebook alte Freunde finden – die IT- und Internetwelt hält für viele Menschen jenseits der 40 oder 50 einige Herausforderungen bereit. Die eigenen Kinder – egal, ob 10 oder 25 – erledigen die meisten dieser Aufgaben dagegen mit ein paar Klicks in wenigen Minuten. Die auf PC-Training und Bildung spezialisierte britische Firma Prolifics Testing hat einmal ausgerechnet, wie viel Geld den Kids für ihren IT-Support eigentlich zustünde.
32 Stunden Social-Media-Support
Und das ist gar nicht wenig. Allein mit der Unterstützung der Social-Media-Aktivitäten ihrer Eltern haben die befragten Teenager im Alter zwischen 13 und 18 Jahren innerhalb eines Jahres im Schnitt 32 Stunden zugebracht. Ebenfalls eine große Rolle spielen die Einrichtung und das Management des E-Mail-Postfachs (29 Stunden) sowie die Bearbeitung von Videos (27 Stunden). Auch bei der klassischen Hilfe bei Word oder Excel sowie der Unterstützung beim Verkaufen auf Online-Marktplätzen nehmen Eltern ihre Kinder oft und lange in Beschlag.
Das IT-Support-Volumen durch die eigenen Kinder dürfte im Frühjahr und Frühsommer massiv gestiegen sein, als viele Eltern ins Homeoffice wechseln mussten. 71 Prozent der Teenager gaben an, dass ihre Eltern sie gebeten hätten, sie bei allen technischen Problemen im Homeoffice zu unterstützen. Die Eltern wollten so offenbar umgehen, sich vor ihren Arbeitgebern eine Blöße im Hinblick auf ihre IT-Fertigkeiten zu geben. Dabei ging es vor allem um die Einrichtung und das Management von Videokonferenzen.
4.568 Euro stünden den Kindern zu
Die Teenager hätten sich der Analyse zufolge in jedem Fall eine kräftige Taschengelderhöhung verdient. Denn unter dem Strich standen im Schnitt potenzielle Einnahmen in der Höhe von rund 4.568 Euro, wie Prolifics Testing errechnet hat. Dabei stellten sie den an IT-Support geleisteten Stunden Durchschnittslöhne von Freelancern für die entsprechenden Bereiche gegenüber. Allein die Beratung in Sachen E-Mail würde die Eltern demnach rund 750 Euro im Jahr kosten. Ebenfalls über 700 Euro macht demnach die Videobearbeitung aus.
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Was ist das denn für eine Spaßrechnung? Wie viel Geld steht eigentlich den Eltern zu, die während des Lockdowns ihren Kindern Unterrichtsstoff vermittelt haben? Wie viel Stunden investieren Eltern monatlich für die Versorgung ihrer Kinder? Ganz zu schweigen von denen, die das Fulltime für ihre Kinder machen? Das bisschen PC- und Smartphone-Unterstützung der Kinder ist ja ein Klacks dagegen.
„Wie viel Geld steht eigentlich den Eltern zu“
Nichts, denn die Kinder haben sich ihre Zeugung nicht ausgesucht. Die Eltern hingegen haben sich selbst in die missliche Lage gebracht.
Was ist denn die Quint-Essenz?
Schei*t auf Familäre Werte, auf Nächstenliebe, auf Hilfsbereitschaft – Regelt alles mit Knete?
Oder etwa: Schämt Euch, liebe Eltern? Ihr geht Euren Kindern mit Eurer digitalen Inkompetenz auf den Sack?
Es ist das Eine, solche klickgenerierenden „Studien in eigener Sache“ zu publizieren. Ein etwas kritischeres Fazit hätte das Ding deutlich runder gemacht.
Ich überweise meiner Mutter dann mal ne halbe Mille für 18 Jahre Untermiete und 14 Jahre Vollzeitarbeit inkl. Überstunden für meine Erziehung.
„Schei*t auf Familäre Werte“
Eine sehr gute Idee die ich schon lange praktiziere. Denn grundsätzlich sollte man sich nur mit Menschen umgeben die man mag und sich nicht durch vermeintlichen gesellschaftlichen Druck irgend einen Bullshit diktieren lassen. Das ist halt wie beim Antinatalismus: Einfach machen und Mittelfinger hoch.