Anzeige
Anzeige
News

„Klimahelden“: Bisonherde absorbiert soviel CO2 wie 123.000 Autos ausstoßen

Sind Rinder doch nicht so klimaschädlich wie angenommen? In Rumänien sorgt eine Bisonherde laut Studie dafür, dass soviel CO2 gespeichert wird, wie 123.000 Benziner im Jahr ausstoßen. Aber ist das übertragbar auf andere Regionen?

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Bison in Rumänien: „Klimaheld“. (Foto: Shutterstock/Theodor Negru)

Rinder gelten aufgrund des bei der Verdauung gebildeten Treibhausgases Methan als „Klimakiller“. Zwar soll dessen Wirkung in der Atmosphäre im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) weit weniger schädlich sein als bisher angenommen.

Anzeige
Anzeige

Rinder können CO2-Staubsauger sein

Dass Rinder auch als CO2-Staubsauger fungieren können – und zwar in riesigem Ausmaß, dürfte aber weniger bekannt sein. Das haben zumindest Forscher:innen um Oswald J. Schmitz von der School of the Environment an der Yale University herausgefunden.

Ihrer im Journal of Geophysical Research: Biogeosciences veröffentlichten Studie zufolge absorbiert die von ihnen untersuchte Bisonherde jedes Jahr soviel CO2 wie es von 43.000 US-amerikanischen Autos oder 123.000 europäischen Fahrzeugen ausgestoßen wird.

Anzeige
Anzeige

Bisons absorbieren 54.000 Tonnen CO2

Konkret handelt es sich um 54.000 Tonnen CO2. Diese werden freilich nicht von den Tieren selbst aufgenommen, sondern von dem Ökosystem, in dem sie leben. In diesem Fall handelt es sich um ein rund 50 Quadratkilometer großes Gebiet im rumänischen Tarcu-Gebirge.

Hier werden seit 2014 Bisons ausgewildert. Die Herde ist mittlerweile auf 170 Tiere angewachsen. Platz wäre in dem Gebiet für 350 bis 450 Bisons. Zuvor hatte es in Rumänien über 200 Jahre lang keine wild lebenden Bisons gegeben.

Anzeige
Anzeige

Dabei spielen Bisons eine wichtige Rolle in Ökosystemen, wie Forscher Schmitz gegenüber dem Guardian erklärt. „Ihre Beweidung und ihr Verbiss tragen dazu bei, eine artenreiche Landschaft aus Wäldern, Gestrüpp, Grasland und Mikrohabitaten zu erhalten“.

Bisons als Klimahelden, aber nicht überall

Schmitz bezeichnet die Bisons daher als „Klimahelden“. Aber: Die klimaschützende Wirkung der wilden Bisons lässt sich nicht per se auf andere Regionen übertragen. Das liegt daran, dass die Graslandschaften der Karpaten besondere Boden- und Klimabedingungen aufweise. Die amerikanischen Prärien etwa hätten eine viel geringere Produktivität, so Schmitz.

Anzeige
Anzeige
So sieht der Klimawandel aus Sicht der Nasa aus Quelle: Nasa

Dafür sind die Bisons nicht die einzigen Tiere, die nach der Auswilderung in früher angestammten Gebieten zum Klimaschutz beitragen könnten. Die Forscher:innen haben laut Guardian neun Arten genauer untersucht, darunter Elefanten, Moschusochsen und Seeotter.

Politische Option mit enormem Potenzial

Viele von ihnen seien ähnlich vielversprechend wie die Bisons. Die Auswilderung sei „eine politische Option mit enormem Potenzial“, betont Schmitz.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
2 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Manuel

Ich denke die Schlussfolgerung das Rinder doch nicht klimaschädlich sind, ist hier nicht haltbar. Hier geht es um das wieder auswildern einst angestammter Tiere unabhängig der Art.

Antworten
Tin

Allein der Satz sass Methan weitaus weniger schlimm fürs Klima ist, ist schlichtweg falsch: ja es stimmt, dass Methan deutlich kürzer in der Atmosphäre bestehen bleibt bis es sich zersetzt, aber es hat einen 20 Fach höheren treibhauseffekt als co². Deswegen ist diese Verharmlosung eine dreiste lüge

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige