Anzeige
Anzeige
News

Algenfarmen als CO2-Killer? Studie zerstört Hoffnung auf einfache Dekarbonisierung

Algenfarmen gelten als potente Waffe zur Dekarbonisierung. Die Wasserpflanzen sollen CO2 sogar effektiver aus der Luft ziehen können als Wälder. Gebremst werden dürfte die Euphorie aber jetzt durch eine neue Studie – denn die Idee geht so nicht auf.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Algen zum CO2-Abbau – vielleicht doch keine so gute Idee. (Foto: Damsea/Shutterstock)

Algen in großen Mengen in Farmen in Küstennähe anbauen, sie CO2 aus der Atmosphäre holen lassen und die Wasserpflanzen schließlich auf den Meeresgrund sinken lassen – diesen oder ähnliche Pläne verfolgen derzeit eine ganze Reihe von Startups. Große Tech-Konzerne wie Amazon oder Microsoft sind auf den Zug aufgesprungen.

Anzeige
Anzeige

Zu wenig geeignete Flächen für Algenanbau

Jetzt drückt eine von US-Forscher:innen in Nature Communications Earth & Environment veröffentlichte Studie kräftig auf die Euphoriebremse. Denn, so gut sich die Idee auch anhören mag, in der Praxis gibt es zu wenig geeignete Flächen für den Algenanbau – zumindest zu wenig, um die Klimaziele zu erreichen.

Den Forscher:innen zufolge müssten zur Erreichung der Klimaziele Jahr für Jahr 2,5 bis 13 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre geholt werden. Zusätzlich müssten auch die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden.

Anzeige
Anzeige

1 Million Quadratkilometer Algen

Um innerhalb eines Jahres auch nur eine Milliarde Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, müsste laut dem Forschungsteam eine Million Quadratkilometer Ozean bewirtschaftet werden, wie heise.de schreibt. Das entspricht ungefähr der dreifachen Fläche Deutschlands.

Angesichts einer Gesamtozeanfläche von 362 Millionen Quadratkilometern sollte das doch drin sein, könnte man meinen. Allerdings sind gute Bedingungen für einen Algenanbau in der benötigten Größenordnung nicht überall gegeben. Die produktivsten Gewässer für Algen finden sich im äquatorialen Pazifik, rund 200 Seemeilen vor der Küste.

Anzeige
Anzeige

Algenanbau übersteigt Industriekapazität

An anderen Orten müsste man deutlich mehr Algen anbauen, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen und genügend Wasserpflanzen zur Erreichung der Klimaziele zu haben. Der notwendige Anbau der Algen, so ein Fazit der Studie, übersteige Kapazität der Industrie.

Stadt der Zukunft Quelle:

Das Ziel der Forscher:innen sei es gewesen, herauszufinden, ob sich unter optimalen Bedingungen tatsächlich die benötigte Größenordnung der Kohlendioxidernte erreichen ließe, wie heise.de die an der Studie beteiligte Postdoktorandin Isabella Arzeno-Soltero von der Stanford University zitiert. „Und die Antwort lautet: nein, nicht wirklich“, so Arzeno-Soltero.

Anzeige
Anzeige

Biologin: Viel Hype um Algen

Andere Expert:innen wie die Makroalgenbiologin Agnes Mols-Mortensen geben zu bedenken, dass sich die Algenzuchtprojekte auch negativ auf das Ökosystem des Meeres auswirken könnten. Es müssten wissenschaftliche Methoden entwickelt werden, bevor die Menschheit beginnen könne, den Planeten mit Algen zu retten. „Es gibt eine Menge Hype“, so Mols-Mortensen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige