
Das Auto lässt sich leichter mit Knöpfen als mit Touchscreens bedienen. (Foto: Christopher Lyzcen/Shutterstock.com)
Ähnlich wie beim Smartphone werden auch in modernen Autos immer mehr Funktionen über eingebaute Touchscreens bedient. Auf physische Knöpfe, Schalter oder Regler wird dagegen zunehmend verzichtet. Das ist offenbar nicht wirklich zum Vorteil der Autofahrer:innen.
Schon Ende 2020 ergab eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag von Mobile.de, dass 37 Prozent der Befragten Knöpfe zur Bedienung von Funktionen im Auto bevorzugen. Demgegenüber wollen insgesamt 26 Prozent ihr Auto überwiegend oder vollkommen per Touchscreen und/oder Gestensteuerung bedienen.
All jene, die eine Bedienung mit Knöpfen im Auto einfacher oder sicherer finden, werden jetzt durch den Test der großen schwedischen Autozeitschrift Vi Bilägare (Wir Autofahrer:innen) bestätigt. Denn das Kurzfazit dieses Tests lautet: Knöpfe stechen Touchscreens aus.
Im Rahmen des Tests haben die schwedischen Autojournalist:innen insgesamt elf moderne und ein etwas älteres Fahrzeug gegeneinander antreten lassen. Die Fahrer:innen mussten jeweils eine Reihe an Aufgaben erledigen, etwa die Sitzheizung anschalten und regeln oder im Autoradio einen bestimmten Sender finden.
Dabei fuhren sie auf einer Teststrecke mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde. Gemessen wurde dann die Strecke, nach der alle Aufgaben erfüllt waren. Der Fairness halber bekamen die Fahrer:innen der Fahrzeuge mit Touchscreen Zeit, um sich mit dem Bediensystem anzufreunden.
Am schnellsten konnten die Aufgaben im Volvo V70 von 2005 erfüllt werden, bei dem es keine Touchscreen-Steuerung gab. Nach rund zehn Sekunden und 300 Metern Fahrt konnte der 17 Jahre alte Volvo stehen bleiben. Die längste Zeit benötigten die Tester:innen im chinesischen E‑Auto MG Marvel R: 44,6 Sekunden und 1.372 Meter.
Besser, aber immer noch recht lange benötigten die Fahrer:innen von BMW iX und Seat Leon. Im Dacia Sandero und Volvo C40 konnten die Aufgaben trotz der installierten Touchscreens recht schnell erledigt werden – nämlich innerhalb von weniger als 14 Sekunden.
Das führen die Tester:innen auf unterschiedliche Anzahl der Funktionen und unterschiedliche Qualität sowie Komplexität des Bediensystems zurück. Die große Funktionsvielfalt, etwa im BMW iX, kann die Fahrer:innen verwirren.
Punktabzug gab es zudem für VW und Seat, die – offenbar aus Kostengründen – bei den touchsensitiven Reglern für die Klimaanlage unter dem Touchscreen auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichtet haben.
Noch nicht wettbewerbsfähig waren laut dem Test die Steuerungsmöglichkeiten per Sprachbefehl. Die seien zum einen nicht ganz so einfach zu benutzen, zum anderen funktionieren sie nicht für alle Funktionen. Daher, so die Tester:innen, seien sie im Test nicht zum Einsatz gekommen.
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