Komet C/2017 K2 rast auf die Sonne zu – so könnt ihr ihn beobachten

Der Komet mit dem Spitznamen K2 zieht einen Leuchtschweif von 800.000 Kilometern hinter sich her. (Foto: Shutterstock/Tony_Pap)
Vor rund 3 Millionen Jahren machte er sich mit einem Durchmesser von 18 Kilometern aus der Oortschen Wolke am Rande des Sonnensystems auf den Weg, im Jahr 2017 wurde er erstmals vom Pan-Starrs-Teleskop auf Hawaii beobachtet: der Komet C/2017 K2.
Fünf Jahre später hat sich K2 am 14.Juli 2022 seiner erdnächsten Position genähert und ist jetzt bis Herbst von der Nordhalbkugel aus zu beobachten.
Kometen sind Klumpen aus Steinen und Staub, die von Eis zusammengehalten werden. Sie trudeln zunächst passiv durchs All. Nähern sie sich dann einem heißen Himmelskörper wie der Sonne an, schmilzt das gefrorene Wasser.
Gas tritt aus, der Komet wird aktiviert und setzt nun seine Reise sozusagen mit Düsenantrieb fort. Das Besondere bei K2: Als er von der Erde aus entdeckt wurde, war er noch 2,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt – und trotzdem schon aktiv.
Vermutlich wird er von superflüchtigen Stoffen angetrieben, obwohl er im Gegensatz zu anderen Vertretern seiner Art noch steinhart gefroren ist.
Diese Tatsache führt dazu, dass K2 auch noch andere besondere Eigenschaften mit sich bringt. Das austretende Gas sorgt bei Kometen für einen leuchtenden Schein, der den Gesteinsklumpen umgibt, die sogenannte Koma.
Bei K2 ist sie besonders groß: sage und schreibe 130.000 Kilometer Durchmesser hat die Koma, das zehnfache unseres Planeten. Der charakteristische Schweif weist eine Länge von 800.000 Kilometern auf.
Beides kann bei ausreichend dunklem Nachthimmel und im Idealfall mit langer Belichtungszeit noch bis Mitte September auch mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.
Wenn ihr den Kometen K2 gerne beobachten möchtet, müsst ihr ihn im Süden suchen. In diesen Tagen Anfang August befindet er sich auf dem Weg aus dem Sternbild Schlangenträger hin zum Sternbild Skorpion.
Dort findet ihr ihn dann in der Nähe des Sterns Acrab. Ab Mitte September ist er dann nicht mehr weit genug vom Horizont entfernt, als dass er noch gesehen werden könnte.
Blick durchs Teleskop – der Komet C/2017 K2 im Video:
Im Gegensatz zum Kometen Hale-Bopp mit einem Durchmesser von 60 Kilometern und dem neu entdeckten Vertreter Bernardinelli-Bernstein mit 150 Kilometern ist K2 zwar kein Gigant, aber sein besonderes Leuchten macht ihn definitiv zu einer weit gereisten Sehenswürdigkeit am Nachthimmel.
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