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MIT Technology Review Infografik

Kosten, Betten, Privatisierung: So entwickeln sich Krankenhäuser in Deutschland

1.874 Krankenhäuser in Deutschland behandelten im Jahr 2023 rund 17,2 Millionen Fälle stationär. Doch Krankenhaus ist nicht gleich Krankenhaus, wie unsere Infografik zeigt.

Von René Bocksch
2 Min.
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(Symbolgrafik: Statista)

Rund 140 Milliarden Euro an Personal- und Sachkosten (Brutto) mussten die knapp 1.900 Krankenhäuser in Deutschland 2023 stemmen. Zwei Drittel der Kosten entfallen auf das Personal, ein Drittel auf die Betriebsausstattung. Dass so viele Krankenhäuser vor der Pleite stehen, ist angesichts der rasant steigenden Kosten kaum verwunderlich. Der Anstieg der Personalkosten in den letzten zehn Jahren wird vom Statistischen Bundesamt mit rund 56,7 Prozent beziffert. Die Sachkosten sind im selben Zeitraum um knapp 50 Prozent gewachsen.

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Wie sich die Behandlungskosten in Krankenhäusern entwickelt haben

Je nach Trägerschaft unterscheidet sich auch die Höhe der Kosten, wie die Statista-Grafik zeigt. So kostet jeder Behandlungsfall in einem Krankenhaus öffentlicher Trägerschaft 2023 rund 7.550 Euro, bei frei gemeinnützigen und privaten Einrichtungen liegt dieser Wert mit 6.000 bis 6.300 Euro deutlich darunter. Insgesamt haben sich die Behandlungskosten innerhalb der letzten 20 Jahre unabhängig von der Trägerschaft annähernd verdoppelt.

Kostenübersicht deutscher Krankenhäuser.

Kostenübersicht deutscher Krankenhäuser. (Grafik: Statista)

Öffentliche Krankenhäuser sind jedoch im Betrieb durchschnittlich deutlich teurer als solche mit gemeinnützigem oder privatem Träger. Je Klinik kommen jährlich Personalkosten von etwa 88,9 Millionen Euro sowie Sachkosten von rund 57,8 Millionen Euro zusammen. Vor allem die privaten Krankenhäuser sind dahin gehend deutlich weniger kostenintensiv (17 Mio. Euro), sind aber im Schnitt auch viel kleiner als Öffentliche.

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Anstieg der stationären Behandlungsfälle

In Deutschland wurden 2023 etwa 17,2 Millionen Fälle in 1.874 Krankenhäusern stationär behandelt. Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, stieg damit die Zahl der Behandlungsfälle um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während dafür 19 Krankenhäuser weniger zur Verfügung standen als noch 2022.

Dabei schrumpft vor allem aus Kostengründen besonders die Anzahl der öffentlichen Krankenhäuser. Sie stellten 2023 mit 47 Prozent der Betten den größten Anteil, während 33 Prozent auf frei gemeinnützige und 21 Prozent auf private Anbieter entfallen. In den vergangenen zwanzig Jahren ist die Anzahl der in öffentlichen Krankenhäusern verfügbaren Betten jedoch um rund 70.000 gesunken, privatisierte Krankenhäuser haben im gleichen Zeitraum etwa 45.000 dazugewonnen.

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Krankenhäuser: Von öffentlich zu privater Trägerschaft

Die Gesamtzahl der Krankenhäuser in Deutschland sinkt kontinuierlich. Im Jahr 2000 gab es hierzulande noch 2.242 Einrichtungen, wovon die meisten frei gemeinnützig waren, gefolgt von öffentlichen Trägern. Diese Zahlen haben sich indes deutlich verändert: Mittlerweile stellen Häuser in privater Trägerschaft, also gewerbliche Unternehmen, den größten Teil dar und öffentliche Trägerschaft den geringsten.

Die fortschreitende Privatisierung kann in vielerlei Hinsicht zu einem Problem für die Bürger:innen werden. Der Fokus auf Profit kann beispielsweise zu Einsparungen bei Personal und Ausstattung führen und somit die Versorgungsqualität beeinträchtigen. Zudem könnte eine vollständige Privatisierung öffentlicher Krankenhäuser die verfassungsrechtlich verankerte Daseinsvorsorge gefährden.

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