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Analyse

NFT-Betrug: Kriminelle könnten das Vertrauen in den gesamten Markt schädigen

Der Boom des NFT-Marktes lockt auch Betrüger:innen an. Mit welchen Maschen sie erfolgreich sind, legen Blockchain-Daten offen. Getan wird dagegen jedoch wenig.

2 Min.
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Cyberkriminalität beschädigt das Vertrauen in den Kryptomarkt. (Bild: zef art/Shutterstock)

Auf den ersten Blick sieht es erschreckend aus: 2021 erreichte die Krypto-Kriminalität ein neues All-Time-High. Wie ein Report von Chainalysis zeigt, erbeuteten Cyberkriminelle fast doppelt so viel Geld wie im Jahr zuvor. 2020 wurden Kryptos im Wert von 7,8 Milliarden US-Dollar an rechtswidrige Adressen gesendet, 2021 waren es 14 Milliarden.

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Im Verhältnis zum gestiegenen Transaktionsvolumen auf dem Kryptomarkt ging die Kriminalität allerdings zurück: Während das Transaktionsvolumen von 2020 auf 2021 um stolze 567 Prozent anstieg, stiegen die rechtswidrigen Transaktionen nur um rund 80 Prozent an. Nur 0,15 Prozent aller Krypto-Transaktionen waren also illegal – so wenig wie noch nie.

Anteil illegaler Transaktionen am gesamten Volumen von Krypto-Transaktionen in Prozent. (Grafik: Chainalysis)

Die Analyst:innen von Chainalysis haben sich für den Report auch den NFT-Markt angeschaut. 44 Milliarden US-Dollar Umsatz an Ethereum-Smart-Contracts zählen sie. Rund um die NFT-Marktplätze beobachteten die Autor:innen aber auch viel kriminelle Aktivität. Dabei handelt es sich entweder um Wash-Trading oder um Geldwäsche.

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Wash-Trades: Aufgeblasene Preise durch Eigenkäufe

Beim Wash-Trading wird durch den Verkauf und Kauf eines Assets ein höherer Marktwert vorgetäuscht. Im Fall von NFT verkauft der oder die Kriminelle den NFT an eine Wallet, die ihm oder ihr selbst gehört. Meist wurde kurz vorher der jeweilige Kaufpreis von der Verkauf- auf die Kaufwallet transferiert. Diese selbstfinanzierten NFT-Transaktionen führen Kriminelle oft mehrmals durch, da sie so den Preis des NFT mit jedem Trade steigern können. Letztendlich wird der NFT an ein ahnungsloses Opfer über Wert verkauft.

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Wash-Trader nach Anzahl der NFT-Verkäufe an Wallets, die sie selbst finanzieren. (Grafik: Chainalysis)

Chainalysis fand auch heraus, dass solche Wash-Tradings nicht immer zum Vorteil der Kriminellen ablaufen. Hohe Gas-Fees fressen die Gewinne durch den überteuerten Verkauf des NFT oft auf. Trotzdem haben die Analyst:innen 262 Wash-Trader entdeckt, die insgesamt einen Gewinn von fast 8,5 Millionen US-Dollar gemacht haben.

Geldwäsche: Ausbeute von Scams reinigen

Als weitere Möglichkeit für den Betrug mit NFT hat sich die Studie die Geldwäsche durch den NFT-Kauf angeschaut. Subjektive Preisfindung, einfacher Weiterverkauf und oft steuerliche Ersparnisse: Der Kunstmarkt bringe Vorteile für die Geldwäsche, meinen die Report-Autor:innen.

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Geld aus illegalen Quellen kann aber auch über den NFT-Markt in den Wirtschaftskreislauf eingeschleust werden. Die Pseudonymität in der Kryptowelt biete sogar noch einen weiteren Vorteil.

Mit dem NFT-Boom 2021 nahmen auch die illegalen Mittel im Markt zu. Die Grafik von Chainalysis zeigt den sprunghaften Anstieg der gesetzeswidrigen Gelder auf NFT-Plattformen, die zum größten Teil aus Scams stammen.

Nach Quartal: Werte aus illegalen Quellen auf NFT-Plattformen. (Grafik: Chainalysis)

Während Geldwäsche illegal ist, ist Wash-Trading noch immer eine Grauzone. Bislang gab es dazu noch keine Gerichtsurteile, schreiben die Analyst:innen. Wash-Trading ist nicht nur ärgerlich für die Geschädigten, die künstlich hochgetriebene Preise für NFT zahlen, sondern auch für den gesamten Markt, der dadurch unfairer wird und an Vertrauen der Teilnehmer:innen verliert.

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Fazit

Gegen den Vertrauensverlust, den die Kriminalität anrichtet, so der Chainalysis-Report, sollten vor allem NFT-Marktplätze angehen. Kriminelle mittels der transparenten und öffentlich zugänglichen Blockchaindaten zu ermitteln, sollte dabei das kleinste Problem darstellen. Dennoch gibt es aktuell wenig Sanktionen gegenüber Kriminellen. Dafür müssten Marktplätze auch mit Justiz und Regulatoren der jeweiligen Länder zusammenarbeiten.

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