Gefängnisstrafe für Krypto-Memes: Britische Behörde will illegale Finanzwerbung bekämpfen

Memes zu Kryptowährungen könnten gegen geplante Regeln der britischen Finanzaufsicht verstoßen. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) am Montag mitteilte, will sie Werbung für Finanzprodukte in sozialen Netzwerken stärker beobachten und regulieren. In ihrer Konsultation geht die FCA insbesondere auf Krypto-Memes ein.
Ziel der Aufsicht aus Großbritannien ist es, dass Risiken von Finanzprodukten und -dienstleistungen online transparenter dargestellt werden. Wer also Krypto-Memes postet, ohne ausreichend über die Risiken des Investments aufzuklären, dem drohen Freiheits- oder Geldstrafen. In acht Wochen sollen die neuen Richtlinien konsolidiert werden.
Mehr Online-Finanzwerbung soll auf illegale Inhalte hin überprüft werden, heißt es von der FCA. Gleichzeitig sollen Finfluencer:innen sensibilisiert werden. Sie sollen sich darüber bewusst werden, dass sie mit ihren Posts Schäden anrichten können.

Mehr Geld für Krypto als für Lebensmittel: Memes wie dieses ohne Risikohinweis könnten in Großbritannien bald verboten werden. (Quelle: Financial Conduct Authority)
Memes wie dieses, wenn sie keinen Risikohinweis enthalten, seien nicht konform mit den geplanten Richtlinien. Weiter heißt es in der Konsultation, dass wer ein solches Meme postet, mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren, einer Geldstrafe oder beidem rechnen muss.
Die britischen Behörden setzen aber auch bei Kryptofirmen an: Ab dem 8. Oktober sind Anreize für Investitionen in Kryptowährungen verboten. Darunter fallen zum Beispiel „Freunde-werben-Freunde“-Aktionen, bei denen die Empfehlenden Boni erhalten.
Außerdem werden Kryptofirmen im Vereinigten Königreich dazu verpflichtet, online Risikowarnungen auszuspielen und für Erstanleger:innen eine „Abkühlphase“ von 24 Stunden einzurichten, damit diese Zeit haben, über ihre Investmententscheidung nachzudenken. Diese Maßnahmen würden Regeln für andere risikoreiche Investitionen ähneln, heißt es von der Behörde. An den neuen Standards für Finanzwerbung sollen sich bereits Big-Tech-Firmen orientieren, schreibt die FCA weiter.
Die britischen Behörden wollen mit Diskussionsrunden und Veranstaltungen bei Finfluencer:innen mehr Bewusstsein für mögliche finanzielle Schäden durch beworbene Produkte machen. Dafür haben sie bereits im April eine Infografik veröffentlicht, die Finfluencer:innen mehr Orientierung bieten soll. „Bin ich die richtige Person, um für dieses Finanzprodukt zu werben?“ – das sollen sich Influencer:innen fragen, wenn sie ein Kooperationsangebot bekommen, und dazu die Infografik heranziehen.
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