Kuba ist pro Bitcoin: Regierung will Kryptowährungen im Land etablieren
Im Mai dieses Jahres hatte der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel erklärt, dass seine Regierung die Zweckmäßigkeit der Verwendung von Kryptowährungen unter volkswirtschaftlichen Aspekten prüfe. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Land, das ohnehin mit einer schwachen Wirtschaftslage zu kämpfen hat, einen erneuten Abfall seines Bruttoinlandsprodukts um elf Prozent im Vorjahresvergleich hinnehmen müssen. Verantwortlich waren zum einen die noch durch Ex-US-Präsident Donald Trump herbeigeführten Verschärfungen des US-Embargos und zum anderen die Auswirkungen der Coronapandemie.
Kryptowährungen sind eine Chance für die schwache Wirtschaft des Inselstaats
Es verwundert daher nicht, dass die Regierung sich recht zügig für die Zulassung von Kryptowährungen im eigenen Land entschieden hat, zumal Kryptowährungen in dem karibischen Land ohnehin bereits stark genutzt werden – nur bislang eben unreguliert. In der am Donnerstag veröffentlichten Resolution zur Einführung von Kryptowährungen in Kuba heißt es, dass die Zentralbank des Landes Regeln für solche Währungen aufstellen und festlegen wird, wie Anbieter von entsprechenden Dienstleistungen in Kuba lizenziert werden können.
Ein besonderer Fokus soll auf „Operationen im Zusammenhang mit Finanz-, Austausch- und Inkasso- oder Zahlungsaktivitäten“ in oder aus dem kubanischen Hoheitsgebiet liegen. Das könnte dem Staat am Ende selbst dienen, wenn es etwa um die Umgehung der US-Beschränkungen für den Geldversand nach Kuba geht. Für viele technikaffine Kubaner seien Bitcoin bereits jetzt zu einer Alternative für den US-Dollar geworden, der aufgrund des Embargos immer schwerer zu verwenden sei, berichtet Euronews.
Kuba will den Bitcoin
Die kubanische Regelung dürfte zu einer der lockersten der Welt werden, weil die Regierung, ähnlich wie die des zentralamerikanischen Landes El Salvador und völlig anders als die meisten Industriestaaten, mit straffen Fiskal-Organisationen ein Eigeninteresse an der Einführung hat. In El Salvador etwa hofft man, Überweisungen der im Ausland lebenden Bürger zurück ins Herkunftsland zu fördern, wenn das Krypto-Gesetz am 7. September in Kraft tritt.
Ähnliche Erwartungen dürfte auch Kuba haben. Der Geist der Resolution ist deutlich pro Krypto. Wohl vor allem, weil man das so macht als Staat, weist die kubanische Regierung in der Resolution ausdrücklich darauf hin, dass Kryptowährungen nicht für illegale Aktivitäten benutzt werden dürfen und dass Dienstleister der staatlichen Regulierung unterliegen werden.