Im chinesischen Offshore-Windpark Fujian in der Straße von Taiwan ist die weltweit erste Offshore-Windturbine mit einer Leistung von 16 Megawatt an das Stromnetz angeschlossen worden. Diese Leistung zieht das gigantische Bauwerk aus drei Rotorblättern, die einen Durchmesser von unglaublich wirkenden 260 Metern aufweisen.
34 Kilowattstunden Energie pro Umdrehung
Allein der Generator an der Spitze des Turms wiegt 385 Tonnen. Jedes der drei Rotorblätter bringt weitere 54 Tonnen auf die Waage. Mit diesen Dimensionen soll die riesige Windturbine saubere Energie für etwa 36.000 chinesische Drei-Personen-Haushalte liefern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua.
Bei jeder vollen Umdrehung überstreicht der Rotor eine Fläche von 50.000 Quadratmetern – etwa sieben Fußballfelder. Pro Umdrehung speist der Windkoloss bis zu 34 Kilowattstunden Energie in das Stromnetz ein. So soll die Anlage jährlich etwa 66 Gigawattstunden liefern.
Mingyang Smart Energy MySE 16-260 heißt diese bislang größte, je ans Netz gegangene Turbine. Sie wurde in der Straße von Taiwan platziert, weil sie sich dort einen natürlichen Windkanaleffekt zunutze machen kann. Nach Angaben des Betreibers herrschen an diesem Standort an mehr als 200 Tagen im Jahr sturmähnliche Bedingungen der Stufe sieben mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 51 Kilometern pro Stunde.
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Übersteht Winde bis zu 287 Kilometer pro Stunde
Die Riesenturbine ist so konstruiert, dass sie Winden von bis zu 287 Kilometer pro Stunde standhält. Solche gewaltigen Sturmverhältnisse wurden indes im westlichen Nordpazifik noch nie gemessen. Selbst der heftigste Taifun namens Tip hatte es im Jahr 1979 „nur“ auf anhaltende Winde von 260 Kilometer pro Stunde gebracht.
Zwar ist der 16-Megawatt-Koloss aktuell der Rekordhalter. Allerdings wird das nicht lange so bleiben. Die China State Shipbuilding Corporation hatte bereits im Januar eine 18-Megawatt-Turbine gebaut, aber noch nicht in Betrieb genommen.