Die aktuelle Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) bringt zwar einige technologische Fortschritte, wird allerdings auch zunehmend als Bedrohung empfunden. Bereits im Mai äußerte KI-Experte Geoffrey Hinton in einem Interview, dass er die Gefahr für die Menschheit, die von KI-Technologie ausgeht, für größer als die Bedrohung durch den Klimawandel halte. Jetzt hat der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt eine ähnlich drastische Prognose abgegeben.
In einem Interview auf dem AI-Plus-Gesundheitsgipfel von Axios verglich Schmidt die Entwicklung von KI sogar mit Atomwaffen am Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach den Atombomben Nagasaki und Hiroshima, die 1945 auf Japan abgeworfen wurden, habe es 18 Jahre gedauert, bis ein Vertrag über Testverbote zustande kam. „So viel Zeit haben wir heute nicht“, betonte der ehemalige Google-Chef. Innerhalb von gerade einmal fünf bis zehn Jahren könne künstliche Intelligenz die gesamte Menschheit gefährden.
Sicherheitsvorkehrungen bisher nicht ausreichend
Im Worst-Case-Szenario fange der Computer ab einem gewissen Zeitpunkt an, selbst Entscheidungen zu treffen und beispielsweise über den Einsatz von Waffen zu verfügen. Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, sei es, ein internationales Gremium ähnlich dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) einzurichten. Den politischen Entscheidungsträgern müsse so die Dringlichkeit der Thematik nähergebracht werden. Die aktuellen Sicherheitsvorkehrungen, die beispielsweise von OpenAI selbst eingerichtet wurden, seien bisher nicht ausreichend.
Trotz seiner Warnungen sieht der ehemalige Google-CEO KI nicht ausschließlich als Gefahr. „Ich weigere mich, zu argumentieren, dass ein KI-Arzt oder ein KI-Lehrer negativ ist“, sagte er. Schmidt trat bei Google, das mittlerweile sein eigenes KI-Tool namens Bard veröffentlicht hat, im Jahr 2011 als CEO zurück und war noch bis 2015 als Executive Chairman aktiv. Heute ist er Vorsitzender der Nationalen Sicherheitskommission für künstliche Intelligenz.
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