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Lesara poliert Umsatzzahlen auf: Online-Modediscounter in der Kritik

Der Mode-Discounter Lesara kommunizierte in der Vergangenheit große Umsatz- und Wachstumszahlen. Jetzt stellt sich heraus, das die Umsätze kleiner sind als gedacht.

Von Jochen G. Fuchs
2 Min.
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Lesara-Gründer Roman Kirsch. (Foto: Lesara)

Der Modediscounter Lesara und Mitgründer Roman Kirsch haben sich in den vergangenen Jahren einen Ruf als E-Commerce-Wunderkinder erworben. Angeblich hohe Umsätze und Wachstumsraten von Lesara haben ihren Teil dazu beigetragen, diesen Ruf zu festigen. Das Manager Magazin berichtet jetzt über deutlich geringere Umsatzzahlen als ursprünglich kommuniziert. In einem Podcast der „Online Marketing Rockstars“ bestätigt Lesara-Gründer Kirsch, dass das Unternehmen öffentlich andere Zahlen kommuniziert als an Investoren weitergegeben werden.

Lesara hat bisher nur Umsatzzahlen vor Retouren und Mehrwertsteuer kommuniziert

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Nach der bisherigen öffentlichen Kommunikation von Lesara und Kirsch ist die Branche davon ausgegangen, dass Lesara im Jahr 2015 30 Millionen Euro, 2016 dann 80 Millionen Umsatz und 2017 gar 150 Millionen Umsatz erreicht hat. Im Interview mit Sven Schmidt im „Online Marketing Rockstars“-Podcast wurde Roman Kirsch dann damit konfrontiert, dass einem potentiellen Investor von Lesara Umsatzzahlen für 2015 von 15 Millionen Euro, für 2016 über 46 Millionen Umsatz und für 2017 in Höhe von 71 Millionen vorgelegt wurden – nach Retouren und Mehrwertsteuer.

Kirsch bestätigte, dass den Investoren die Umsätze tiefer aufgeschlüsselt werden und sich so die Diskrepanz erklären ließe. Der Lesara-Gründer betont im Interview, dass Lesara seiner Meinung nach trotzdem ein vernünftiges Wachstum erreicht habe. Den zitierten Zahlen widersprach Kirsch nicht.

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Lesaras Geschäftsmodell

Die Arbeitsweise des Mode-Discounters ist einigermaßen ungewöhnlich. Lesara beobachtet aktuelle Trends und lässt Kleidung nach eigenen Angaben in bis zu 1.000 Zulieferbetrieben innerhalb von 10 Tagen nach Auftrag fertigen.

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Vom Fitness-Tracking-Armband bis zum Kleid aus Spitze reicht das Sortiment des Discounters Lesara. (Screenshot: Lesara/t3n.de)

Lesara legt also keine jahreszeitenabhängige Kollektionen auf, sondern produziert in sehr kurzer Zeit nach Bedarf. Diese Vorgehensweise erlaubt flexibles Reagieren auf aktuelle Entwicklungen und dürfte vermutlich geringen Lagerüberhang erzeugen.

Ob das Sortiment des Discounters tatsächlich überwiegend im Auftrag von Lesara gefertigt wird, ist unklar. Nicht repräsentative Stichproben des Branchendienstes Etailment zeigten 2015, das zumindest in den überprüften Einzelfällen Allerweltsware aus China vertrieben wurde, die zum Zeitpunkt der Stichprobe über Aliexpress teilweise noch günstiger erhältlich war.

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Letzte Entwicklungen bei Lesara

Im Frühjahr dieses Jahres hat Lesara zur Aktiengesellschaft umfirmiert, über einen möglichen Börsengang ist bisher nichts bekannt.

Lesara hat nach eigenen Angaben bis Ende 2017 rund 55 Millionen Euro Kapital eingesammelt, im Moment baut das Unternehmen in Erfurt für 45 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum. Der Bau wird mit Eigen- und Fremdkapital finanziert.

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Kommentare (1)

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Cbra

Umsatz bleibt Umsatz. Dabei ist es doch egal was nachher noch abgezogen wird.
Wenn ich etwas für 100 Euro verkaufe und danach noch 50 Euro überbleiben sind es 100 Euro Umsatz.
Und wenn ich ein minus von 80 Euro mache bleibt der Umsatz doch auch bei 100 Euro.

Herr Kirsch hat schlichtweg einfach falsche Umsatzzahlen genannt. Das ist nicht aufgehübscht, sondern gelogen!

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