LG Chem hat vor Kurzem die Entwicklung der „Module pack integrated platform“ (MPI) abgeschlossen, meldet The Elec. Damit reduziert der Hersteller die Anzahl der Module. Die Struktur ähnele modullosen Konstruktionen und dem Unibody-Batterypack Teslas. Somit könne der Batteriehersteller doppelt so viele Zellen auf die gleiche Fläche packen als bei herkömmlichen Modulplattformen. Zusätzlich rechnet man mit bis zu 30 Prozent günstigerer Fertigung. Damit kommt LG Chem dem Drängen der Automobilhersteller nach niedrigeren Preisen nach. Zehn Prozent höhere Energiedichte komplettieren die Vorteile des neuen Verfahrens.
Bisher liefert LG Chem Zellen, Module und Packs nach Kundenwünschen aus. Dazu gehören die PSA-Gruppe, Renault, Jaguar, Landrover sowie VW, Audi, Porsche und Daimler. Während VW und Audi die Module selbst in Pakete zusammenbauen, nimmt BMW für die prismatischen Batterien nur die Zellen ab und erledigt den Rest in Eigenregie.
Der Schritt, Module stark zu reduzieren oder ganz wegzulassen, hat Auswirkungen auf den Produktionskreislauf. Entweder LG Chem verkauft künftig nur noch die Zellen und die Autobauer montieren sie selbst in den Packs, oder LG bietet einbaufertige Packs an. Es kommt ein weiteres Problem dazu: Durch den Wegfall der Module haben die Akkus kaum mehr eigene Stabilität. Also folgen stärkere Gehäuse. Auch das Thermomanagement beeinflusst die neue Batterie-Generation. Das sind jedoch Herausforderungen, die auch den Wettbewerb betreffen. Neben Teslas Unibody-Ansatz hat Daimler-Partner CATL die Cell-to-Pack-Technologie (CTP) und BYD die Blade-Batterie herausgebracht, die ebenfalls ohne Module auskommen.
Um weitere Effizienz-Effekte zu erhalten, baut LG Chem zudem seine Fertigung um. Statt maßgeschneiderter Lösungen, sollen die Zellen in Standardgrößen zum Kunden gelangen. Dabei will das Unternehmen zwei Größen anbieten: 300 Millimeter und 500 Millimeter. Angeblich präferieren Audi, Daimler und Renault die Standardgröße, während VW und Hyundai die lange Version bevorzugen sollen.
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