Die Libra Association könnte im Januar eine erste Version ihrer Kryptowährung veröffentlichen. Das hat die Financial Times von drei Insidern erfahren. Allerdings soll das Projekt noch limitierter sein, als die bereits zusammengestutzten Pläne es vorgesehen hatten.
Erstmal nur an den Dollar geknüpft
Ursprünglich sollte Libra an mehrere stabile Währungen gekoppelt sein. Angesichts der Kritik von Finanzexperten hatte Libra im April angekündigt, stattdessen mehrere digitale Währungen zu veröffentlichen, die dann jeweils an Dollar, Euro oder andere Währungen gekoppelt sein sollten.
Dieser Plan wurde jetzt nochmals abgeschwächt: Zum Start wird es nur eine einzige, an den Dollar gekoppelte Währung geben, die ein Wechselverhältnis von 1:1 haben soll. Weitere Währungen sollen den Quellen der Financial Times zufolge später hinzu kommen.
Alles hängt von der Schweiz ab
Ob der Termin im Januar Wirklichkeit wird, hängt demnach davon ab, ob die Schweizer Finanzmarktaufsicht die Erlaubnis für den Betrieb als Zahlungsdienst erteilt. Im Mai hatte Libra den entsprechenden Antrag gestellt.
Facebook hatte die Pläne für Libra im Juni 2019 veröffentlicht. Die Libra-Association, ein gemeinnütziges Konsortium mit Sitz in der Schweiz, soll die Transaktionen kontrollieren.
Viel Gegenwind seit der Gründung
Schon während der Gründungsphase des Konsortiums waren allerdings mehrere Mitglieder abgesprungen. Der Gegenwind aus Politik und Finanzwelt war hoch. Der Finanzminister der Schweiz hatte das Projekt bereits für tot erklärt.
Sollte Libra innerhalb der nächsten Wochen die Genehmigung bekommen, startet das Projekt nun also doch – wenn auch in abgespeckter Form.