Wenn es Aufnahmen von Ufos gibt, wurden diese grundsätzlich mit dem Gerät angefertigt, was zu diesem Zeitpunkt über die schlechteste Kameraqualität verfügt. So etwas scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Genauso wie wohl nie jemand herausfinden wird, ob die USA im militärischen Sperrgelände der Area 51 wirklich Experimente mit außerirdischen Gefangenen durchführt.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte die US-Regierung einen Bericht, der über 144 untersuchte Himmelserscheinungen umfasst, von denen nur eine sich identifizieren ließ, was vermutlich auch auf die schlechte Qualität der Aufnahmen und die mangelnden Zeugen zurückzuführen ist. Dennoch erregen derartige Sichtungen immer wieder große Aufmerksamkeit und lassen Herzen von Sci-Fi-Fans höher schlagen und hoffen, doch endlich mit einer außerirdischen Spezies Kontakt aufnehmen zu können.
USA will Transparenz schaffen
Jetzt versucht der Unterausschuss für Terrorismusbekämpfung, Spionageabwehr und Proliferationsbekämpfung des US-Geheimdienstes etwas Licht in die Ufo-Dunkelheit zu bringen. Dafür wird es am 17. Mai um 15 Uhr unserer Zeit eine öffentliche Anhörung geben. Schwerpunkt der Anhörung sind die Ergebnisse einer neunseitigen „vorläufigen Bewertung“, die vom Büro des Direktors des Nationalen Geheimdienstes und einer 2020 vom Pentagon gebildeten Task Force unter Führung der Marine erstellt wurde. Die Navy-Task-Force hinter dem Papier wurde im November durch eine neue Behörde des Verteidigungsministeriums namens Airborne Object Identification and Management Synchronization Group ersetzt. Ronald Moultrie, der die neue Gruppe als US-Verteidigungsstaatssekretär für Geheimdienste und Sicherheit leitet, ist einer der beiden Beamten, die während der Anhörung am Dienstag zur Aussage gerufen werden. Der andere ist Scott Bray, stellvertretender Direktor des Marinegeheimdienstes. Der Abgeordnete André Carson aus Indiana wird die Anhörung leiten. Es ist die erste öffentliche Anhörung zum Ufo-Thema seit mehr als 50 Jahren. „Die Amerikaner müssen mehr über diese ungeklärten Vorkommnisse erfahren“, twitterte Carson.
Die Anhörung wird in einem Livestream übertragen. Nachdem der öffentliche Teil beendet sein wird, wird sich der Unterausschuss zu einer geschlossenen Besprechung zurückziehen. Bis dahin kann die ganze Welt zuschauen, was die USA so über die Ufo-Sichtungen der letzten Jahre zu berichten hat. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, Adam Schiff aus Kalifornien, twitterte am Dienstag, dass „das amerikanische Volk volle Transparenz verdient“, und sagte, dass die Anhörung „der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben wird, von Experten über eines der größten Geheimnisse unserer Zeit zu hören“. Zuschauende dürfen also gespannt sein, welche Geheimnisse die US-Regierung zu ihrer Ufo-Forschung preisgeben wird.