
Die Snapmap bei Snapchat gibt Aufschluss über den Standort von Nutzer:innen, Instagram zeigt über das Feature Map Search, wo Stories erstellt wurden. Jetzt scheint Tiktok mit zwei ähnlichen Funktionen nachziehen zu wollen.
Ein kleiner Personenkreis in Südostasien kann derzeit den sogenannten „Nearby“-Feed auf Tiktok testen. Der wird neben den „Following“- and „For You“-Feeds angezeigt und präsentiert Inhalte, die im näheren Umfeld eines Users oder einer Userin produziert wurden. Damit dieser Feed sich auch mit entsprechenden Videos füllt, haben Content-Produzierende wiederum die Möglichkeit, ihre Clips mit einem Location-Tag zu versehen, also zu markieren, wo sie gefilmt haben.
Nachdem Social-Media-Experte Matt Navella die neue Nearby-Funktion bereits auf Twitter angekündigt hatte, gibt es jetzt eine offizielle Bestätigung der Tests durch Tiktok. Das Unternehmen betont gegenüber Techcrunch aber auch, dass es bis zur flächendeckenden Einführung der Funktion noch einige Änderungen geben könne.
Wie auch immer er beim finalen Release aussehen wird, schon jetzt ist klar: Der Nearby-Feed dürfte es Tiktok ermöglichen, Inhalte noch stärker auf die einzelnen User:innen zuschneiden.
Denkbar wäre dabei eine Kombination von Nearby-Funktion und dem Algorithmus für personalisierte Empfehlungen. So würden nur noch Clips im Nearby-Feed landen, die einerseits in der Umgebung aufgenommen wurden und anderseits besonders gut zu den individuellen Interessen der Nutzerin oder des Nutzers passen. Ein Beispiel: Wer sich auf Tiktok viel mit Essen beschäftigt, könnte im lokalen Feed Restaurants in der Nähe angezeigt bekommen.
Diese besonders genaue Ansprache dürfte für lokale Unternehmen und Dienstleister:innen neue Möglichkeiten im Marketing bieten: Sie könnten durch Location-Tags an ihren Inhalten und den Nearby-Feed gezielt ortsansässige Kund:innen ansprechen.
Dienste wie Google Maps und Tripadvisor arbeiten schon lange mit ortsabhängigen Empfehlungen. Sie weisen Restaurants, Sehenswürdigkeiten oder Hotels aus – und bekommen zunehmend Konkurrenz durch Social-Media-Plattformen.
Wie sehr beispielsweise Google Maps davon betroffen ist, hat der Leiter von Googles Wissensabteilung, Prabhakar Raghavan, vor Kurzem öffentlich gemacht: „In unseren Studien haben wir festgestellt, dass fast 40 Prozent der jungen Leute, wenn sie einen Ort zum Mittagessen suchen, nicht auf Google Maps oder die Suchmaschine gehen. Sie gehen zu Tiktok oder Instagram.“
Führt Tiktok tatsächlich seinen Nearby-Feed ein, könnte sich dieser Trend noch einmal deutlich verstärken.
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