LTE-Geschwindigkeit: Deutschland hängt nicht nur in Europa hinterher
Opensignal untersucht regelmäßig die LTE-Netze in unterschiedlichen Ländern. Zuletzt hatte das Unternehmen Mitte letzten Jahres die deutschen LTE-Netze untersucht und der Telekom das beste Zeugnis ausgestellt. Im neuesten Report wurden auf einer Datenbasis von rund 94 Millionen Geräten vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 LTE-Geschwindigkeiten in 77 Ländern gemessen. Dafür wurden täglich über drei Milliarden Einzelmessungen durchgeführt.
Der diesjährige Report stellt vor allem die Konsistenz der LTE-Netze in den Fokus. In den 77 Ländern liegt die Varianz zwischen der höchsten und niedrigsten gemessenen LTE-Download-Geschwindigkeit in 24 Stunden zwischen 31,2 und 5,8 Megabit pro Sekunde.
Südkorea und Singapur liegen bei durchschnittlicher Geschwindigkeit vorne – Deutschland nur auf Platz 32
Bei der durchschnittlichen LTE-Geschwindigkeit liegen Südkorea und Singapur ganz oben im Ranking. Dort haben Nutzer Differenzen von 13 Megabit pro Sekunde zwischen der höchsten und niedrigsten Messung. Durchschnittlich erreicht die Download-Geschwindigkeit in beiden Ländern rund 46 Megabit pro Sekunde. Auffällig bei der Varianz war vor allem die Schweiz. Die langsamste Geschwindigkeit in 24 Stunden betrug dort 29,2 Megabit pro Sekunde, die schnellste 55,5.
In Deutschland liegt der Speed bei 21,4 in der langsamsten Stunde und 31,9 Megabit pro Sekunde in der schnellsten. Das ergibt nur Platz 32 des Rankings der durchschnittlichen Geschwindigkeit, hinter Portugal, der Türkei und Italien. Immerhin: Im letzten Jahr kam Deutschland noch auf 22,7 Megabit pro Sekunde, eine leichte Steigerung gibt es also. Am durchschnittlich schnellsten in Europa ist Norwegen mit 45,5 Megabit pro Sekunde, dahinter folgen die Niederlande, Dänemark, Ungarn, die Schweiz und Tschechien.
Tschechien ist es auch, das mit 20 Prozent am wenigsten Varianz zwischen der schnellsten und langsamsten gemessenen LTE-Geschwindigkeit in 24 Stunden hat. Dahinter folgen aus Europa Griechenland und erneut Norwegen und die Niederlande.
Deutschland bei höchster Geschwindigkeit nur auf Rang 41
Geht es rein nach der schnellsten gemessenen Download-Geschwindigkeit, landet Deutschland mit seinen 31,9 Megabit pro Sekunde sogar nur auf Platz 41, hinter Portugal, Myanmar, Chile und Equador mit ähnlichen Werten. Auf den ersten drei Plätzen der gemessenen Länder liegen Südkorea mit 55,7 Megabit pro Sekunde, die Schweiz mit 55,5 und die Niederlande mit 54,9. Hinter Singapur folgen dann die nordeuropäischen Länder Norwegen und Dänemark mit rund 53 Megabit pro Sekunde.
Untersucht hat Opensignal auch die Netze in großen Städten. Bedingt durch die 4G-Infrastruktur gibt es dort oft große Varianzen. In Paris beispielsweise mit 21,5 und 51,4 in 24 Stunden die stärksten. Berlin liegt durchschnittlich bei 27,9 Megabit pro Sekunde, wobei die langsamste Geschwindigkeit bei 24,1, die schnellste bei 42,7 Megabit pro Sekunde liegt.
Nicht verwundern dürfte, dass die Geschwindigkeiten zeitlich gesehen vor allem am Abend einbrechen. Die langsamsten Geschwindigkeiten variieren je nach Land, in Deutschland ist der Tiefpunkt gegen 20 Uhr gemessen worden. Bedingt ist das durch den Aufbau der aktuellen 4G-Infrastruktur, den 5G besser machen soll.
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Das Rumgeheule wegen der LTE Geschwindigkeit kann ich nicht mehr hören.
Mir wäre lieber, wenn die Basisverfügbarkeit von LTE flächendeckend wäre.
Kaum hat man eine Stadt über 20000 Einwohner verlassen ist dunkel. Mit viel Glück noch UMTS.