Die schnellsten LTE-Netze in Europa – Deutschland nicht mal unter den Top 30
Open Signal veröffentlicht in regelmäßigen Abständen seinen „State of LTE-Report“. Darin zeigt das Unternehmen auf, wie gut ausgebaut LTE-Netze weltweit aufgestellt sind. Hierfür hat Open Signal die LTE-Verfügbarkeit und die durchschnittlichen Download-Geschwindigkeiten in 88 Ländern auf fünf Kontinenten untersucht.
Basis der Auswertung ist die Open-Signal-App: Mit ihr wurden dem Unternehmen zufolge 58,8 Milliarden Datenverbindungen von 4,8 Millionen Nutzern in 88 Ländern weltweit gesammelt – davon 36 in Europa. Zeitraum der Erhebung war der 1. Oktober bis 29. Dezember 2017.
LTE-Netz-Geschwindigkeit: Deutschland auf dem fünftletzten Platz im europäischen Vergleich
In der Analyse vom Februar 2018 hat das Unternehmen sich speziell auf Europa fokussiert und aufgezeigt, wie sich 36 europäische Länder im globalen Rennen um das beste LTE-Netz positionieren. Deutschland macht dabei keine sonderlich gute Figur und siedelt sich direkt hinter der Türkei auf Platz 32 an.
Laut Open Signal liegt in Deutschland die Downloadgeschwindigkeit im Durchschnitt bei 22,7 Megabit pro Sekunde. Nur in Georgien, Polen, Russland und Weißrussland seien die LTE-Geschwindigkeiten niedriger. Bei der Netzabdeckung sehe es mit 65,7 Prozent zwar auch nicht sonderlich gut aus, ein absolute Schlusslicht stelle Deutschland indes nicht dar. Von einer – wie von den deutschen Netzbetreibern angegebenen – Netzabdeckung von 80 bis 90 Prozent sind die gemessenen Werte aber weit entfernt. Wenn man in Betracht zieht, dass das LTE-Netz 2010 in Deutschland an den Start ging, sind die Daten ein Trauerspiel.
Die schnellsten LTE-Netze in Europa
Das schnellste LTE-Netz ist übrigens nicht weit von Deutschland entfernt: Laut Open Signal lässt sich innerhalb Europas am schnellsten in den Niederlanden surfen: Die Durchschnittsgeschwindigkeit liege bei 42,1 Megabit pro Sekunde, gefolgt von 39,2 in Norwegen. Platz drei belegt Ungarn mit 39,18 Megabit pro Sekunde.
Die Top 10 in Europa:
- Niederlande – 42,1 Mbps
- Norwegen – 41,2 Mbps
- Ungarn – 39,18 Mbps
- Belgien – 36,1 Mbps
- Bulgarien – 33,34 Mbps
- Dänemark – 33,09 Mbps
- Serbien – 32,22 Mbps
- Kroatien – 32,21 Mbps
- Spanien – 31,08 Mbps
- Litauen – 30,79 Mbps
Das am besten ausgebaute LTE-Netz befindet sich in Norwegen mit einer Verfügbarkeit von 92,2 Prozent, gefolgt von den Niederlanden (89,6 Prozent) und Ungarn (89,3 Prozent). Außerhalb Europas liegen nur Südkorea (97,47 Prozent) und Japan (94,7 Prozent) noch vor Norwegen.
Die Untersuchung lässt die deutschen Netzbetreiber in der Tat nicht sonderlich gut aussehen. Ob diese Werte jedoch dem tatsächlichen Status quo entsprechen, lässt sich nicht leicht verifizieren. Als Datengrundlage dient die Open-Signal-App, die der Teilnehmer sich auf seinem Telefon installieren muss.
Immerhin ist das mobile Internet in Deutschland das günstigste… ähm.. Moment mal…
Leider habe ich den Artikel erst jetzt (3 Monate später) gesehen und wundere mich, dass der Quatsch nicht gelöscht ist. Die generelle Kritik an den Messungen von OpenSignal sind bekannt: a) auch Verträge ohne LTE-Freischaltung nehmen an den Messungen teil, b) die Anzahl der Datenpunkte ist zu klein, c) die Verfügbarkeit bezieht sich nicht auf ein gebiet, sondern auf gemessene Gebiete (wer bei https://opensignal.com/?z=6&minLat=57.4&maxLat=63.8&minLng=0.6&maxLng=23.5&s=all&t=4 mal nach Norwegen scrollt, síeht den Unterschied zu Deutschland recht schnell).
Also, nicht sofort ins Bockshorn jagen lassen. Es scheint die gute alte „German Angst“ zu sein, die da wieder geschürt wird. Es gibt vieles zu verbessern, aber so schlecht, wie uns OpenSignal weismachen will, ist es doch nicht.