
Während der gesamte Kryptowährungsmarkt aktuell ebenso wie zahlreiche Aktien mit sehr großen Kursrücksetzern zu kämpfen hat, sieht die Lage für Investoren von Terra LUNA besonders schlecht aus. So hat der LUNA-Token 99 Prozent seines Wertes binnen weniger Tage eingebüßt. Auch Stablecoin Tether (USDT) geriet heute ins Wanken. Terraform Labs, das Entwicklungsunternehmen hinter dem Terra-Netzwerk, hat nun erklärt, dass die Terra-Blockchain angehalten wurde.
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Die dezentrale Struktur einer Blockchain soll im Regelfall vor allem für Sicherheit sorgen. Dass das durchaus funktionieren kann, zeigt vor allem die Bitcoin-Blockchain, die seit mittlerweile 13 Jahren permanent ohne Unterbrechung online ist. Im Gegensatz dazu stehen Projekte wie Solana – hier kam es in der Vergangenheit mehrfach zu einem Stillstehen der Blockchain für mehrere Stunden. Nun ist dies auch bei der Terra-Blockchain der Fall. Die Blockchain wurde bei Block 7603700 angehalten, wie aus einem offiziellen Tweet hervorgeht. Es gehe bei dieser Maßname vor allem darum, das Risiko von Governance-Angriffen zu mindern.
„Die Terra-Validatoren haben beschlossen, die Terra-Kette anzuhalten, um Governance-Angriffe zu verhindern, nachdem die $LUNA-Inflation stark angestiegen ist und die Kosten für Angriffe deutlich gesunken sind.“
Terraform Labs teilte später einen Patch, um weitere Delegationen zu deaktivieren, bevor die Validatoren das Netzwerk neu starten. Es fügte hinzu, dass das Netzwerk neu gestartet werden würde, wenn 2/3 der Stimmrechte online sind.
Das Stillstehen der Blockchain untergräbt den Vorteil der durchgängigen Verfügbarkeit eines Netzwerkes.
Eine stillstehende Blockchain ist gerade im DeFi-Sektor ein Worst-Case, da bei diesen Protokollen einen durchgehende Verfügbarkeit nahezu ein Pflichtkriterium ist. Durch die eingetretene Abwärtsspirale dürften die Folgen des kurzzeitigen Stillstandes allerdings überschaubar sein.
Terra (LUNA) notiert mittlerweile nur noch bei 0,02 US-Dollar. Die Umlaufmenge der nativen Kryptowährung LUNA im Terra-Ökosystem ist um ein Vielfaches angestiegen. Die eingetretene Hyperinflation scheint kaum bremsbar zu sein.
Obwohl viele algorithmische Stablecoin-Projekte in der Vergangenheit gescheitert sind, hatte keines einen so dramatischen Aufstieg und Fall wie Terra. Tatsächlich war Terra-CEO Do Kwon in der Vergangenheit bereits an einem gescheiterten Stablecoin-Projekt namens Basis Cash beteiligt. Das Vertrauen in den DeFi-Sektor und auch in Stablecoins dürfte zumindest mittelfristig mehr als nur einen kleinen Schaden mit sich getragen haben.
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