Anzeige
Anzeige
News

Seltenes Phänomen auf dem Mars: Deshalb dehnt sich die Atmosphäre plötzlich aus

Wie ein Wissenschaftsteam während einer Konferenz bekanntgegeben hat, konnte im Dezember 2022 erstmals gemessen werden, wie sich die Atmosphäre auf dem Mars ausgedehnt hat. Ein Orbiter der Nasa hat das festgehalten.

Von Jannik Schneider
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Der Mars mit seinen zwei Monden Phobos und Deimos. (Foto: buradaki / Shutterstock)

MAVEN heißt der Nasa-Orbiter, der seit 2014 die Marsatmosphäre als auch ihre Reaktion auf das Verhalten der Sonne beobachtet. Wie nun das Team hinter MAVEN auf der AGU-Konferenz in Kalifornien bekannt gab, sei das Entdeckte wirklich außerhalb der Norm.

Anzeige
Anzeige

Der Physik- und Astronomieprofessor der Universität Ohio,  Jasper Halekas, sagte auf der Konferenz für das Team: „Das ist etwas, was wir mit MAVEN auf dem Mars noch nicht gesehen haben.“

Atmosphäre auf dem Mars schwoll auf das Vierfache an

Die Fachseite Space.com hat das Geschehene auf ihrer Homepage gut zusammengefasst. Normalerweise würden circa 0,11 Kilogramm der Marsatmosphäre jede Sekunde vom unaufhörlichen Sonnenwind weggedrückt. Der Wind also, mit dem schnellen Strom geladener Teilchen, die regelmäßig von der Sonne ausgestoßen werden und das Sonnensystem durchdringen und sogar über Pluto hinausreichen.

Anzeige
Anzeige

Doch laut dem Wissenschaftsteam änderte sich das im Dezember 2022 für zwei Tage. Ein Teil dieses Windes war plötzlich verschwunden. Deshalb schwoll die Atmosphäre auf dem Mars, auf der der Sonne zugewandten Seite, um nahezu das Vierfache der üblichen Größe an (Anm. d. Red.: von 800 Kilometern auf 3.000).

Laut den von MAVEN ausgewerteten Daten dehnten sich andere Aspekte des Marssystems ähnlich aus. Hier nannten die Expert:innen unter anderem die tropfenförmige Magnetosphäre, also das Raumgebiet um ein astronomisches Objekt.

Anzeige
Anzeige

Erste atypische Episode seit MAVEN-Start 2014

Es sei laut dem Team die erste atypische Episode in knapp zehn Jahren gewesen. Eine sich schnell bewegende Region des Sonnenwinds hatte ihr langsameres Gegenstück überholt und dessen Material mitgerissen. Eine dünne Region blieb demnach zurück. Space.com hat eine passende Videoanimation einer Suimulation dazu.

Anzeige
Anzeige

Am 25. Dezember 2022 soll der entleerte Sturm den Mars erreicht haben. Halekas nennt das rückblickend ein „Weihnachtsgeschenk“ für sein Team, das eine neue Studie über das Ereignis führt. Er sagt: „Die Natur hat dieses perfekte wissenschaftliche Experiment inszeniert.”

Wissenschaftsteam mit neuer Studie für mehr Erkenntnisse

Sein Team untersuche nun, wie extreme Sonnenereignisse, und deren Ausbleiben, die Atmosphäre des Planeten beeinflussten. Die Ergebnisse hätten laut dem Wissenschaftler auch Auswirkungen auf unser Verständnis von erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und wie sie mit ihren Wirtssternen interagierten.

Die atypische Episode dauerte zwei Tage, dann bildete sich die Atmosphäre um den Mars wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Kurz davor habe sie laut den Expert:innen aber wie eine Wackelpuddingplatte gewackelt.

Anzeige
Anzeige

Laut der leitenden Forscherin der MAVEN-Mission, Shannon Curry, soll es solche Ereignisse während der frühen Entwicklung des Mars vor drei bis vier Milliarden Jahren oft gegeben haben. Die Sonne sei schlicht feuriger als heute gewesen und habe derartige Stürme wöchentlich ausgelöst.

Sie schlussfolgert, dass diese Extreme wahrscheinlich für das Austrocknen des Roten Planeten verantwortlich gewesen seien, einer Welt, von der Wissenschaftler:innen annehmen, dass sie einst flüssiges Wasser beherbergte und lebensfreundliche Bedingungen bot.

Curry sagte diese Woche, dass die Extrapolation der neuesten MAVEN-Daten zur Untersuchung der Entwicklung des Mars im Laufe der Zeit Aufschluss darüber geben könnte, wie stark die Atmosphäre erodiert und wie schnell der Planet ausgetrocknet sei.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige