Auf den ersten Bildern im Mai stellten Fans Ähnlichkeiten zu den fiktiven Robotern Wall-E und Johnny aus „Nummer 5 lebt“ fest – nun gibt es Neuigkeiten vom vermeintlich putzigen Mars-Gefährt Zhurong. Am Vorabend des 100. Geburtstags der kommunistischen Partei veröffentlichte die chinesische Raumfahrtagentur CSNA eine Panorama-Aufnahme des südlichen Horizonts der Tiefebene Utopia Planitia sowie eine Reihe von Videos. Darunter fallen die Fahrt des Rovers von der Landeplattform und eine über die Marsoberfläche. Zusätzlich gab die Agentur die ersten Geräuschaufnahmen frei. Sie erklärt: „Das Geräusch vom Fahrvorgang stammt hauptsächlich aus dem Antriebsmechanismus, der Reibung zwischen Rad und Rampe sowie zwischen Rad und Oberfläche.“ Das US-Magazin Space hat die Aufnahmen in einem Video zusammengefasst:
Abgesetzte WLAN-Kamera filmt
Ein weiteres Manöver konnten die Wissenschaftler erfolgreich absolvieren. Der Rover setzte eine Kamera ab, die ihn und die Landeplattform fotografierte und die Rückwärtsbewegung des Fahrzeugs samt Drehung im Video festhielt. Es sind die ersten Bilder, die das Mars-Gefährt fahrend zeigen. Der ferngesteuerte Rover kontrolliert wiederum die Remote-Kamera und konnte so die Selfies schießen. Laut Heise verriet ein CSNA-Mitarbeiter, dass Zhurong im Gegensatz zu seinen Brüdern und Schwestern auf dem Mond die eigenen Kameraaufnahmen selbst auswerten kann und aufgrund dessen entscheidet, ob die vor ihm liegende Oberfläche befahrbar scheint.
Der Gott des Feuers sucht nach Wasser
Zhurong ist nach dem Gott des Feuers in der alten chinesischen Mythologie benannt. Das Reich der Mitte nennt den Mars aufgrund seiner Farbe Feuerplaneten. Der Rover in der Größe eines Golfcaddies soll etwa drei Monate lang hochauflösende 3D-Bilder von der Landschaft schießen und die Zusammensetzung der Oberfläche analysieren. Zu seinen Forschungsgebieten gehören ferner die Struktur des Untergrunds und das Magnetfeld. Die CSNA will mit ihm außerdem nach Spuren von Eis suchen und meteorologische Beobachtungen machen. Unterstützt wird er dabei von einem Satelliten im Mars-Orbit, der atmosphärische Messungen vornimmt und den roten Planeten kartografiert.