Mars: Riesige Eisformation könnte den gesamten Planeten mit einer Wasserschicht bedecken
Forscher der European Space Agency (Esa) haben dank des Mars Express Orbiters neue Erkenntnisse über Wasser auf dem Mars gewonnen. Mit dem Einsatz des Marsis-Instruments, einem speziellen Radarhöhenmesser, der unter der Oberfläche sucht, wurde die Medusae Fossae Formation (MFF) erneut unter die Lupe genommen.
Die Formation, die bis zu 3,7 Kilometer dick ist und einen Durchmesser von mehreren Hundert Kilometern aufweist, könnte laut den neuesten Forschungsergebnissen mit Eis gefüllt sein.
Das darin enthaltene Wasser würde ausreichen, um den gesamten Mars mit einer Wasserschicht von 1,5 bis 2,7 Metern Tiefe zu bedecken.
Laut Radar handelt es sich um Eis
Thomas Watters von der Smithsonian Institution in den USA, der Hauptautor der neuen Forschung, erklärte in einem Statement der Esa, dass die Radarsignale mit dem übereinstimmen, was man von geschichtetem Eis erwarten würde. Diese Signale ähneln denen der Polkappen des Mars, von denen bekannt ist, dass sie sehr eisreich sind.
Die ersten Untersuchungen des MFF fanden bereits 2007 statt, doch damals konnten die Forscher nicht ausschließen, dass sich in der Formation Staub, Vulkanasche oder Sedimente befinden.
Die neuen Ergebnisse geben jedoch mehr Aufschluss. Andrea Cicchetti vom Nationalen Institut für Astrophysik in Italien, Co-Autor der Studie, erklärte: „Wenn der MFF einfach ein riesiger Staubhaufen wäre, würden wir angesichts seiner Tiefe erwarten, dass er unter seinem eigenen Gewicht verdichtet wird.“
Die neuen Erkenntnisse legen nahe, dass eine Mischung aus mehreren Schichten von Staub und Eis in der Formation wahrscheinlicher ist.
Das Wassereis ist gut geschützt
Sollte sich herausstellen, dass es sich bei MFF auf dem Mars tatsächlich um riesige Mengen an gefrorenem Wasser handelt, könnte dies für zukünftige Marsmissionen von großer Bedeutung sein.
Das Wasser in der MFF würde als wertvolle Ressource dienen können, um die langfristige Erforschung und möglicherweise sogar die Besiedlung des roten Planeten zu unterstützen.
Allerdings besteht eine Herausforderung: Das potenzielle Eis ist unter einer mehrere Hundert Meter dicken Staubschicht verborgen, was den Zugang erschwert.
Trotz dieser Problematik wäre die Bestätigung von solch großen Wassermengen auf dem Mars ein Schritt vorwärts.