Mars: Spektakuläre Bilder zeigen das Angustus Labyrinthus: Was ihr zu dem Phänomen wissen müsst

(Foto: ConceptCafe/Shutterstock)
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat spannende Aufnahmen der Marsoberfläche geteilt. Darauf sind gleich zwei Phänomene zu sehen, die euch an Dinge von der Erde erinnern könnten. Doch es stecken faszinierende Vorgänge auf dem Roten Planeten dahinter.
Was ihr zum Angustus Labyrinthus wissen müsst
Die ungewöhnlichen Bergkämme des Angustus Labyrinthus befinden sich etwa 500 Kilometer vom Südpol des Mars entfernt. Das Besondere: Hier stehen die Bergkämme teilweise im rechten Winkel zueinander und bilden dadurch Polygone in der Mitte.
Das erinnert viele an die Strukturen der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu. Deshalb hat das Angustus Labyrinthus auf dem Mars auch den Spitznamen „Inka-Stadt“ bekommen. Allerdings handelt es sich keineswegs um Ruinen einer längst vergangenen Zivilisation.
Expert:innen haben mehrere Theorien, wie die Gebirgskämme entstanden sein könnten. Eine Theorie besagt, dass es sich dabei um Dünenkämme handeln könnte, die zunächst aus lockerem Sediment bestanden, bevor sie sich verfestigten. Eine andere Theorie geht davon aus, dass es sich um erkaltete Lavagänge handelt, deren Umgebung nach und nach abgetragen wurde.
Andere Wissenschaftler:innen haben eine ähnliche Theorie. Sie vermuten, dass das Angustus Labyrinthus durch einen Asteroideneinschlag entstanden ist. Dafür würde sprechen, dass sich die Gebirgskämme in einer runden Struktur mit einem Durchmesser von 86 Kilometern befinden. Laut der Theorie hatte der Einschlag tiefe Risse hervorgerufen, die sich mit Magma füllten, die dann abkühlte. Im Laufe der Zeit wurde das weichere Material um die Verhärtungen abgetragen, sodass nur noch die Magmagrate zurückblieben.
Spinnenförmige Flecken am Südpol des Mars
In Zusammenhang mit dem Angustus Labyrinthus werden auch immer wieder „Spinnen auf dem Mars“ vermeldet. Und tatsächlich zeigen die Aufnahmen des Roten Planeten schwarze strahlenförmige Gebilde, die an manchen Stellen gehäuft auftreten und aussehen wie ein Spinnenschwarm.
Arachnophobiker:innen müssen aber nichts befürchten. Diese Flecken, die eine Größe von 50 Metern bis zu einem Kilometer haben können, entstehen durch den Austritt von Kohlenstoffdioxidgas. Dieses setzt sich in einer Eisschicht fest, die hauptsächlich im Spätherbst und im Winter am Südpol entsteht.
Das Sonnenlicht kann die Eisschicht gerade in den wärmeren Frühlingsmonaten erwärmen und das gefrorene Kohlenstoffdioxid wieder gasförmig machen. Die Ausdehnung sorgt für enormen Druck, was zu Rissen im Eis und schließlich zu einem Gasausbruch führt, der dunkles Material unterhalb des Eises wie ein Geysir nach oben schleudert. Da der Gasausbruch auch an den vom Ursprungspunkt ausgehenden Rissen stattfindet, entstehen die spinnenbeinförmigen Gebilde.