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Mediziner lassen statt Transplantation Minileber in Lymphknoten wachsen

Es gibt zu wenig Spenderorgane, daher arbeiten Medizinunternehmen an Alternativen. Sie lassen etwa Miniaturlebern in den Lymphknoten wachsen. Weitere Organe befinden sich im Tierversuch.

2 Min. Lesezeit
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Miniaturen des wichtigen Organs Leber können Mediziner nun auch im Lymphgewebe wachsen lassen. (Grafik: Natali Mis/Shutterstock.com)

Über eine Injektion von Leberzellen in die Lymphknoten können dort kleine Instanzen des Organs heranwachsen, die entsprechende Aufgaben übernehmen. Einige Zellen wandern im Körper auch zur beschädigten Leber und helfen ihr, sich zu regenerieren. Die Organoide funktionieren bereits bei Tieren, nun sollen sie zwölf Menschen mit Lebererkrankungen im Endstadium das Leben retten. Eine Transplantation wäre bei ihnen nicht mehr infrage gekommen, schreibt MIT Technology Review. Doch die neue Methode in der Medizintechnik hat noch andere Vorteile: Sie ist risikoärmer und günstiger.

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Im Massachusetts General Hospital in Boston startete nun die klinische Phase 2. Ist sie erfolgreich, könnte eine Spenderleber 75 Patient:innen helfen und müsste dazu nicht intakt beziehungsweise unzerteilt sein.

Verfahren risikoärmer als Transplantation

Die Mediziner:innen injizieren die Leberzellen über den Rachen direkt in die Lymphknoten. Das endoskopische Ultraschallverfahren kann ambulant ausgeführt werden und birgt so ein geringeres Risiko als eine Organtransplantation. Auch die Kosten sind niedriger. Das Unternehmen Lygenesis hat das Verfahren für Diabetes- und Leberkranke entwickelt, die entweder für eine Transplantation nicht infrage kommen oder schlicht kein Spenderorgan erhalten können.

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Die Zellen in den Lymphknoten wachsen zu Miniorganen heran. Dabei arbeiten die Wirte als eine Art Bioreaktor. Bis zu fünf Minilebern können so entstehen. Das Wachstum begrenzt der Körper selbstständig.

Diese Regulation greift auch, wenn Leberzellen zum kranken Hauptorgan wandern, um ihm bei der Regeneration zu helfen. Die Miniorgane schrumpfen dann um die Menge Zellen, die sich um die Lebererholung kümmern. Diese Erkenntnisse hat man aus Tierversuchen mit Mäusen, Schweinen und Hunden gewonnen.

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Parallel arbeitet Lygenesis an weiteren Zellinjektionen, die zu Ersatzorganoiden heranwachsen sollen. Dabei sind die Machbarkeitsstudien beim Thymus, einem wichtigen Immunorgan, Nieren und der Pankreas abgeschlossen. Sie konnten die Wissenschaftler:innen bereits in kleinen Säugetieren wachsen lassen. Nun wird Lygenesis die Versuchsreihen bei Schweinen und Hunden fortführen, um die erste klinische Phase zu erreichen.

Nächster Schritt: Immunsuppressive Medikamente ersetzen

Immer wenn Ärzt:innen fremde Zellen oder Organe einsetzen, müssen die Patient:innen anschließend spezielle Medikamente einnehmen – für den Rest ihres Lebens. Diese Immunsuppressiva unterdrücken die Abstoßungsreaktion des körpereigenen Immunsystems.

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Das Unternehmen iTolerance hat eine Methode gefunden, die diese Medikamente überflüssig machen soll. Lygenesis gab kürzlich eine Zusammenarbeit mit dem Medizin-Startup bekannt, um die Zelltherapie gemeinsam weiterzuentwickeln.

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